25 Jahre Fernheizwerk Stams
Zum Jubiläum Wechsel in der Geschäftsführung

Planer Mario Ornter, GF Abt German Erd, Bgm Markus Rinner, Verwalter Josef Kretschmer und Noch-GF Franz Gallop bei der jüngsten Sitzung. | Foto: Gemeinde Stams
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Vor einem Vierteljahrhundert wurde das Fernheizwerk Stams errichtet, das seither kontinuierlich ausgebaut und verbessert wurde. Altbürgermeister Franz Gallop vererbt das Amt des Geschäftsführers nun an Bürgermeister Markus Rinner.

STAMS. Im Oktober 1998 wurde das Fernheizwerk Stams in Betrieb genommen. Die Anlage wird zu 95 Prozent vom Stift betrieben, zu vier Prozent von der Gemeinde und zu einem Prozent vom damaligen Planer Mario Ortner, wobei Beschlüsse nur mit jeweils 97 Prozent gültig sind. Seit 2004 ist der nunmehrige Altbürgermeister Franz Gallop neben Abt German Erd zweiter Geschäftsführer. Dieses Amt wird er nun mit erstem Juni an seinen Nachfolger an der Gemeindespitze, Markus Rinner, weiterreichen.

"Am Anfang war es finanziell schon zach, aber jetzt stehen wir gut da. Seit der Errichtung haben wir rund 1,5 Millionen Euro investiert, wobei wir die Hälfte aus der Kassa zahlen konnten. Wir hatten heuer mit 15 Prozent auch nur eine minimale Preiserhöhung, statt der 45 Prozent, die man bei einer Indexanpassung verlangen hätte können", zeigt sich Gallop mit der finanziellen Situation zum Übergabezeitpunkt zufrieden.

Investitionsvolumen von 1,5 Millionen

Zu den großen Investitionen beim Fernheizwerk gehörte zunächst die Netzwerweiterung, die 2005 startete und in deren Rahmen 2008 das Gewerbegebiet als einer der größten Abnehmer dazugekommen ist. Um die Spitzen im Winter abzudecken wurde 2009 ein Pufferspeicher errichtet und 2019 ein Elektrofilter samt Wärmerückgewinnungsanlage installiert. Bei den großen Abnehmern wie Stift und Skigymnasium wurde außerdem die Wärmenutzung optimiert. Die jüngste Investition war die Errichtung einer PV-Anlage am Dach des Heizwerks vor drei Wochen, die nun den gesamten Strom für den Betrieb liefert.

Die jüngste Investition ist die Photovoltaikanlage am Dach, die das Kraftwerk stromautark macht. | Foto: Agnes Dorn
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Inzwischen werden vom Fernheizwerk 70 private Haushalte, fünf Wohnanlagen, fünf Firmen und zehn öffentliche Gebäude mit Wärme versorgt. Müssten diese mit Öl geheizt werden, wären dazu jährlich rund eine Million Liter Öl vonnöten. So werden jährlich rund 15.000 Schüttraummeter Hackschnitzel verheizt. Das Interesse an weiteren Anschlüssen wäre indes recht groß, doch die momentane Kubatur lässt keine Neuanschlüsse zu.

Verpasste Chance

Das geplante Holzvergaserkraftwerk des Vorarlberger Unternehmers Günther Längle wäre da laut Gallop die große Chance gewesen, die Kapazität zu erhöhen. Denn neben den 800 Haushalten, die so mit Strom versorgt werden hätten können, hätte das bestehende Kraftwerk auch die Abwärme des neuen Kraftwerks nutzen können, um Spitzen abzudecken. "Wir haben uns schon überlegt, einen zweiten kleineren Kessel zu installieren, aber der würde 1,5 Millionen Euro kosten. Das neue Projekt dagegen hätte uns nichts gekostet", ärgert sich Gallop über die Ablehnung des geplanten Holzvergasers durch den Gemeinderat.

Der scheidende Geschäftsführer Franz Gallop bedauert, dass das Holzvergaserwerk durch den jetzigen Gemeinderat verhindert wurde. | Foto: Agnes Dorn
  • Der scheidende Geschäftsführer Franz Gallop bedauert, dass das Holzvergaserwerk durch den jetzigen Gemeinderat verhindert wurde.
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Eigentlich wäre der Bebauungsplan dazumal schon bewilligtgewesen, doch da der Betreiber die Frist des gültigen Baubescheids zum Baubeginn versäumt hatte, musste das Bewilligungsverfahren neu gestartet werden. Dieses Mal schrieb die Behörde dem Bauwerber jedoch die Errichtung eines 30 Meter hohen Kamins und dadurch einen neuen Bebauungsplan vor, der schließlich vom neuen Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt wurde. Und so geht GF Franz Gallop mit einem lachenden – aufgrund der guten Wirtschaftslage des Kraftwerks – und einem weinenden Auge – aufgrund der "verpassten Chance" – von dannen.

Die Gemeinde Stams im Internet

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