Mit Grapefruit in den Vollrausch

- Grapefruit
- Foto: Foto: Jindra
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Auch zwischen Medikamenten und Nahrungsmitteln sind Wechselwirkungen möglich
Dass man vorsichtig sein muss, wenn man gleichzeitig mehrer Medikamente einnimmt, ist inzwischen den meisten Menschen bewusst. Dass dies aber auch für ganz alltägliche Nahrungsmittel gilt, überrascht dann schon eher.
(rj). Es ist nicht nur der Alkohol, der die Wirkung von Medikamenten verändern oder verstärken kann. Auch scheinbar harmlose Nahrungsmittel wie Milch oder Kaffee können sich negativ auf die Effekte von Arzneien auswirken. Wer nur gelegentlich eine Kopfschmerztablette nimmt, wird damit eher weniger Probleme bekommen.
Betroffen sind vor allem chronisch Kranke und Patienten, die eine Vielzahl an verschiedenen Medikamenten einnehmen müssen.
Die Wechselwirkungen zwischen Nahrungsmitteln und Arzneien sind sehr unterschiedlich. Das Kalzium aus Milchprodukten und Mineralwässern etwa kann eine Verbindung mit so genannten tetrazyklischen Antibiotika (z.B. das bekannte Doxycyclin) eingehen und somit die Aufnahme in den Körper verhindern. Dasselbe gilt für Eisentabletten und Koffein. Nimmt man zu diesen Medikamenten gegen Blutarmut Kaffee oder Tee zu sich, verbindet sich die enthaltene Gerbsäure mit den Eisenionen, und es kann nicht über die Darmwand aufgenommen werden.
Eine andere Gruppe von Antibiotika, nämlich jene mit Gryasehemmern, verlangsamen den Abbau von Koffein, womit es zu Erregungszuständen, Herzrasen und Schlafstörungen bei Genuss von Kaffee, Tee, Cola oder gar Energydrinks kommen kann.
Den gegenteiligen Effekt, nämlich Muskelschwäche, Schläfrigkeit, schwächere Reflexe und erhöhter Blutdruck, hat der gleichzeitige Konsum von entwässernden Medikamenten, den Diuretika, und Lakritze. Durch diese Kombination kommt es zu einem verstärkten Kaliumverlust und den beschriebenen Symptomen.
Besondere Vorsicht ist bei der Einnahme von Antidepressiva der MAO-Gruppe geboten.
Diese reagieren mit tyraminhaltigen Lebensmitteln wie Käse und Wein, insbesondere Chianti, und können zu gefährlichen Bluthochdruckkrisen und Hirnblutungen führen. Auch gereifte Fleisch- und Fischprodukte wie Salami oder Sardellen sollten gemieden werden.
Komplett verzichten sollte man bei der Einnahme von Medikamenten auf Grapefruitsaft. Die darin enthaltenen Farbstoffe verstärken nämlich die Wirkung von vielen Medikamenten um etwa ein Drittel. Dies kann bei Schlafmitteln etwa zu vollrauschartigen Symptomen führen. Bei Herztabletten mit dem Wirkstoff Nifedipin kommt es zu Blutdruckabfall, Herzrasen und Kopfschmerzen, bei Schmerzmitteln unter Umständen zu Herzrhythmusstörungen.
Generell gilt: immer den Arzt oder Apotheker fragen, was bei der Einnahme von Medikamenten zu berücksichtigen ist, und auch der Beipackzettel gibt wertvolle Informationen.
Erschienen am 22.04.2009


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