Imster ÖGB Jugend informierte über Bildungsschieflage

Manuel Unterkircher - Landesjugendsekretär, Raphael Krabichler - Vorsitzender ÖGB Jugendgruppe Imst | Foto: ÖGB
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Um auf die Schieflage des Bildungssystems hinzuweisen informierten Tiroler NachwuchsgewerkschafterInnen vor dem Schwimmbad Imst, um junge Menschen auch in den Ferien mit bildungspolitischen Themen zu konfrontieren. „Die Bildung ist ungerecht verteilt. Nur ein Drittel schafft einen höheren Abschluss als die Eltern - der Grad der Bildung wird also vererbt. Diese Schieflage wollen wir beseitigen, denn von der Bildung hängen die Berufs- und damit die Einkommenschancen ab. Bildung muss für alle da sein, und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern im wahren Leben. Darüber haben wir informiert“, erklärt Manuel Unterkricher, Tiroler ÖGB-Landesjugendsekretär.

Positiver Zuspruch von Imst Jugendlichen
Auch Tirols Jugendliche selbst sehen großen Nachholbedarf in bildungspolitischen Fragen. „Alle Kinder und Jugendlichen sollen den gleichen Zugang zur Bildung haben. Unser Schulsystem sortiert aber lieber aus. Der Bildungsweg hängt von der Bildung und dem Einkommen der Eltern ab statt von den Talenten unseres Nachwuchses“, meint Unterkircher. Tirols ÖGB-Jugend fordert verpflichtende Bildungswegorientierung an den Schulen und mehr Geld vom Staat zur Unterstützung von Jugendlichen deren Eltern nicht reich sind.

Freie Fahrt für alle, die in Ausbildung stehen
Die Fahrt zur Schule ist gratis, die Fahrt zur überbetrieblichen Ausbildungseinrichtung müssen sich die Jugendlichen selbst finanzieren. Ähnlich ist es bei Lehrlingen, denen die Fahrtkosten zum Berufsschulinternat nicht gänzlich ersetzt werden. „Daher fordern wir freie Fahrt auf allen öffentlichen Verkehrsmitteln für alle, die eine Ausbildung absolvieren“, so der Tiroler ÖGB-Landesjugendsekretär.

Bildung geht weiter - ein Leben lang
Alle reden, wie wichtig Weiterbildung ist, aber am Geld scheitert es oft. In den meisten Fällen bezahlen die ArbeitnehmerInnen selber. „Wir fordern ein einheitliches Weiterbildungsförderungssystem österreichweit, eine Ausbildungsgarantie auch für Erwachsene sowie eine Woche pro Jahr bezahlte Weiterbildungszeit für alle ArbeitnehmerInnen“, sagt Unterkircher.

Lehrstellenfonds - Betriebe in die Pflicht nehmen
Die Wirtschaft hat uns 5.000 zusätzliche Lehrstellen versprochen - passiert ist nichts, obwohl die Betriebe mit Förderungen überschüttet werden. „Wir plädieren für einen Ausbildungsfonds, in den Betriebe einzahlen müssen, die nicht ausbilden, obwohl sie es könnten. Aus dem Fonds sollen Betriebe, die ordentlich und qualitativ hochwertig ausbilden, Förderungen erhalten“, so Unterkircher.

Gelernt ist gelernt - egal wo
Wer eine schulische Berufsausbildung hat, soll auch die entsprechende Entlohnung bekommen - und nicht mit einer Lehrlingsentschädigung abgespeist werden dürfen. Wegen einer Gesetzeslücke passiert das aber. Zusätzlich profitieren die Betriebe auch noch von der üppigen Lehrstellenförderung.

Die ÖGB Jugend fordert die wechselseitige Durchlässigkeit zwischen Lehre und Schule.

Uni-Hürden treffen arbeitende Studierende besonders
Fast alle, die studieren, müssen auch arbeiten gehen. Sie sind von Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen besonders betroffen. Die JugendgewerkschafterInnen fordern die Abschaffung aller Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen, höhere Stipendien sowie Blockveranstaltungen und Abendöffnung an allen Universitäten und Fachhochschulen.

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