Posse rund um die Saisonniers

In den Ötztaler Bergen wird auf verschiedenste Art schwarz gearbeitet. Für den Hotelier und TVB-Funktionär Lukas Scheiber (Bild) grenzen die Kontingente für Saisonniers an Schikane.� | Foto: Geisler
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  • In den Ötztaler Bergen wird auf verschiedenste Art schwarz gearbeitet. Für den Hotelier und TVB-Funktionär Lukas Scheiber (Bild) grenzen die Kontingente für Saisonniers an Schikane.
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Lukas Scheiber beschäftigte in seinem Hotel zwölf Angestellte, die er bei Finanzamt und Krankenkasse angemeldet hatte. Durch die Überschreitung des Saisonniers-Kontingentes wurden daraus schlicht „Schwarzarbeiter“.
Der Ötztaler Hotelier Lukas Scheiber hat in der vergangenen Woche einen Besuch der KIAB erhalten, einer Abteilung des Finanzamtes, die sich auf die Fersen von nicht ordnungsmäß angemeldeten Arbeitnehmern heftet.
Prompt wurden die Kontrolleure fündig und orteten zwölf Mitarbeiter, die als „Schwarzarbeiter“ entlarvt wurden.
Ganz so einfach stellt sich die Situation allerdings nicht dar: Scheiber hatte die teils langjährigen Mitarbeiter, vor allem EU-Bürger aus Ungarn, beim Finanzamt und bei der Krankenkasse ordnungsgemäß angemeldet. Das ihm zugeteilte Kontingent an Saisonsarbeitern hatte er dabei aber überschritten und wurde dadurch zum Unternehmer, der Schwarzarbeiter beschäftigt.
Scheiber schüttelt den Kopf: „EU-Bürger dürfen bei uns zwar Urlaub machen, arbeiten dürfen sie aber nicht. Die Sperrfrist für die Kontingente läuft ohnehin heuer aus, dann sollte sich diese Schikane für die heimischen Hoteliers von selbst erledigen. Wir kooperieren eng mit dem AMS und geben viele tausend Euro für Stelleninserate aus, trotzdem sind wir auf Arbeitnehmer aus dem Osten angewiesen.“ Fünf Bedienstete, die aus so genannten Drittländern stammen, wurden ausgewiesen und mit einem zweijährigen Aufenthaltsverbot in Österreich belegt. Die ungarischen Arbeitnehmer dürfen nun im Ötztal Urlaub machen, aber keiner Beschäftigung nachgehen.
Dem Hotelier drohen empfindliche Strafen nach dem Ausländer-Beschäftigungsgesetz. Scheiber beschäftigt mehr als 80 Mitarbeiter und muss nun improvisieren, um den laufenden Betrieb aufrecht zu erhalten.
„Mich ärgert besonders, dass manche Arbeitnehmer, die uns vom AMS zugeteilt werden, kein Interesse zeigen, obwohl das Lohnniveau stimmt“, so Scheiber.

In den Ötztaler Bergen wird auf verschiedenste Art schwarz gearbeitet. Für den Hotelier und TVB-Funktionär Lukas Scheiber (Bild) grenzen die Kontingente für Saisonniers an Schikane.� | Foto: Geisler
Ötztal
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