Von Herzen nur „Bio“

schweizer_aussen | Foto: Fotos: BIO-Hotels
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Management der europaweit vertretenen BIO-Hotels erfolgt aus Nassereith

Unter dem Dach der „BIO-Hotels“ befinden sich derzeit 60 Touristikbetriebe in ganz Europa, davon sechs in Tirol. Der Nassereither Ludwig Gruber ist Mitbegründer und vermarket die Mitglieder. Neben dem Bekenntnis zu biologischen Lebensmitteln setzt man auf alternative Finanzierungsformen.

NASSEREITH (mg). Wenn man etwas wirklich will, findet man Wege. So dachten im Jahr 2000 auch einige Hoteliers, die ihre Betriebe mit Lebensmitteln versorgt wissen wollten, die sie selber bevorzugen. „Der Wunsch nach 100 Prozent Bio war der Antrieb, die Beschaffungshürden gemeinsam zu meistern“, erinnert sich der Nassereither Ludwig Gruber an die Geburtsstunde der BIO-Hotels. Aus dem zarten Pflänzchen wuchs innerhalb weniger Jahre eine Gruppe mit 60 Hotels in Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz und Frankreich. Davon befinden sich 17 in Österreich und sechs in Tirol. Im Bezirk Imst halten das BIO-Hotel Schweitzer und der Veitenhof in Nassereith die Fahne der BIO-Hotels hoch. Das Hotel Schweitzer vom Mieminger Plateau wurde schon vor der Vereinsgründung 2001 zum ersten zertifizierten BIO-Hotel Europas gekürt. „Mittlerweile ist die Ökoqualität Standard im Verein und die soziale Qualität der Produkte das Thema. Darunter fällt vor allem die Beschaffung von Lebensmitteln, Handwerks- und Dienstleistungen“, weiß Gruber.

BIO-Hotels liegen im Trend
Auch in vermeintlichen Krisenzeiten liegen die BIO-Hotels in der Gunst der Gäste. Zwar waren am Jahresbeginn jene Betriebe, die sich auf Geschäftskunden ausgerichtet haben, stärker betroffen, aber mittlerweile hat der Großteil der Gruppe ähnlich positive Zahlen wie im Rekordjahr 2008. Einzig die Beherberger von Gästen aus England und Übersee müssen Rückgänge hinnehmen, was allerdings die Hotels in Alpennähe betrifft.

Gäste investieren Kapital
Während einige Branchen sich beklagen, keine Bankkredite zu bekommen, gehen die BIO-Hotels ihren eigenen Weg. „Mit der Kampagne ‚green investment‘ wollen wir vor allem Gäste mobilisieren, die gezielte Investitionen in die autarke Versorgung der Ökoenergie oder alternative Baubiologie tätigen möchten“, berichtet der Bioverfechter aus Nassereith.

Die Akzeptanz bei der Zielgruppe ist gut und so sollen mittels alternativer Finanzierung mehrere mittlere Energieprojekte sowie zwei größere Um- und Neubauten mit besonderen Architekten erfolgen.

Biolebensmittel am Anfang
Auf den Lorbeeren ausruhen kann und will man sich bei den BIO-Hotels nicht. Standen die Biolebensmittel am Beginn, geht es den einzelnen Hoteliers in Folge um die Vertiefung des Anspruches sowie der Nachhaltigkeit im ursprünglichen Sinn. „Unsere Gäs-te wollen sich darauf verlassen können, dass im Hintergrund mit Verantwortung gewirtschaftet wird“, so Ludwig Gruber.

Kurze Transportwege
Die Vereinsregeln zwingen den Mitgliedern über die Herkunft der Lebensmittel keine Vorschriften auf. Aber allein durch die Herkunft aus biologischer Landwirtschaft werden die Wege kurz gehalten. „Unsere Gäste würden Tomaten oder Erdbeeren im Jänner nicht akzeptieren, weil sie wissen, dass selbst die Bioqualität in dieser Zeit aus Marokko kommen muss. Das wissen sie Biosupermarkt und sind gegen solche Transportwege“, spricht Gruber die letztinstanzliche Kontrolle durch die Gäste an.

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