Blutiges Schauspiel in Umhausen
Theatergruppe Gegenwind spielte Fassbinders Drama "Blut am Hals der Katze"
Optisch reduziert, gewohnt kritisch und modern inszenierte der Gegenwind - Neo-Regisseur Peter Schaber das Fassbinderstück, das vergangenen Samstag in Umhausen seine Premiere feierte. Die Freilicht - Theatergruppe Gegenwind, bisher führte Lukas Leiter bei allen Stücken Regie, wagte sich an Themen, die zeitgenössisch und gesellschaftskritisch die breitgefächerte Gefühlswelt der Menschheit beleuchtet. Fassbinder verstand es auch in diesem Stück, selbst die dunkelsten Tiefen der Seele unverblümt zur Schau zu stellen. Einen Spiegel für die neun Charaktere stellt in diesem einzigartigen Stück der ausserirdische Besucher "Phoebe Zeitgeist" dar, der eine Reportage über die Bewohner unseres Planeten schreiben soll. Liebe, Eifersucht, Angst und Hoffnungslosigkeit drücken die Darsteller über Gesten aus, die auch zu verstrickten Situationen und Unverständnis führen. Brilliante schauspielerische Leistung bekommt man hier geboten. Die Leien, allen voran Manfred Auderer und Tamara Hechenberger zeigen höchsten Einsatz. Jaqueline Opriessnig und Mathias Walch standen beide zum ersten mal auf der Bühne. Sie überzeugten durch Talent und waren ihren durchaus fordernden Rollen gewachsen. Der Besucher fühlt sich am Ende der eindrucksvollen Darbietung eingeladen, sich die Frage zu stellen, wie wohl der Bericht von Phoebe über die Verhaltensweise der Menschen auf dem weit entfernten Planeten lauten könnte.
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