Gelbe Farbtupfer für Währing
Das Liberale Forum meldet sich zurück und hat in allen Bezirken Wiens die politische Arbeit aufgenommen. Auch in Währing und im Nachbarbezirk Döbling wurde eine Bezirksgruppe gegründet, um bei den Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen in Wien anzutreten.
Gegründet wurde das Liberale Forum (LIF) im Jahr 1993, als sich fünf Abgeordnete unter dem Vorsitz von Heide Schmidt von der FPÖ abspalteten und eine eigene Fraktion bildeten. Grund für die Abspaltung war eine Meinungsverschiedenheit mit dem damaligen FPÖ-Parteivorsitzenden Jörg Haider über das von Kritikern als ausländerfeindlich betrachtete „Österreich zuerst“-Volksbegehren der FPÖ.
Die Gründer des LIF entschieden sich für die Neugründung einer eigenen Fraktion, um wieder eine klassisch liberale Partei zu formieren. In den seit dem Gründungstag vergangenen 17 Jahren musste das LIF einige Höhen und Tiefen bewältigen. So scheiterte die Partei bei der Nationalratswahl 2008 an der Vier-Prozent-Hürde – und nach dieser deutlichen Niederlage zog sich Heide Schmidt aus dem LIF zurück.
Grundlegende Reform
Nach einer grundlegenden Parteireform 2008/2009 melden sich die Liberalen nun voller Elan zurück und treten im Oktober mit neu gebildeter Mannschaft zu den Gemeinde- und Bezirksvertretungswahlen an. Als Spitzenkandidat für die bevorstehende Wahl führt in Währing der bis zuletzt in einem internationalen Telekommunikationskonzern tätige Michael Pock die Liste an und wird hier prominent vom ehemaligen Nationalrat Volker Kier auf Listenplatz 2 unterstützt. Für Pock sind die Gründe, warum er sich mit dem LIF zur Wahl stellt, klar: „Wir wollen eine wirkliche Veränderung aus der politischen Mitte heraus machen. Es ist nicht möglich, dass die herrschenden Parteien den aktuellen Reformstau abbauen können.“ Auch in Döbling steht mit Erlend Wolf ein eigener Spitzenkandidat zur Wahl.
Ambitionierte Themen
Transparenz und Bürgernähe sind nur zwei Punkte, für welche das LIF Währing/Döbling laut Pock stehen soll. Auch der öffentliche Verkehr soll stetig ausgebaut werden, beispielsweise durch die beschleunigte Umstellung aller Straßenbahngarnituren auf moderne ULFs, um die Mobilität der Menschen zu steigern. Die Liberalen setzen ebenso auf altbewährte Themen wie die Erweiterung des Serviceangebots von nicht kommerziellen Einrichtungen für Jugendliche. Zusätzlich sollen die Förderungen von öffentlichen und privaten Kindergärten vereinheitlicht und somit die Anzahl der Kindergartenplätze erhöht werden. Ähnlich wie bei Apotheken soll es pro Bezirk alternierend einen Kindergarten geben, der außerhalb der regulären Betriebszeit geöffnet ist, um so Eltern in Notfällen die Möglichkeit zu geben, ihre Kinder kurzfristig versorgt zu wissen. Bleibt nur abzuwarten, ob das LIF mit diesen Themen in den seit Jahren schwarz geprägten Bezirken Währing und Döbling Stimmen gewinnen kann.
Manuela Mähr
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