Kultur in Österreich
Erste Frau an Spitze: Lotte de Beer wird neue Volksoperndirektorin

- "Ich freue mich unendlich, Verantwortung für die Volksoper Wien übernehmen zu dürfen. Ich hoffe, es wird mir gelingen, die Oper der Zukunft in diesem einzigartigen Haus in der Stadt, die ich als meine zweite künstlerische Heimat betrachte, mitgestalten zu können. Wenn sich die Zeiten ändern, dann ändert sich auch die Art von Kunst, die die Menschen brauchen. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Volksoper – das Opernhaus für das Volk – mit ihrer Vielseitigkeit die ideale Bühne in diesen turbulenten Zeiten ist. Mein Bestreben wird es sein, auf die Wienerinnen und Wiener zuzugehen, Brücken zwischen Innovation und Tradition zu bauen und gleichzeitig die Welt zu inspirieren“, so Lotte de Beer in einer ersten Stellungnahme.
- Foto: Bundestheater
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Als Nachfolgerin von Robert Meyer wurde heute "Shootingstar" Lotte de Beer als die neue Volksoperndirektorin designiert. Die Niederländerin ist damit die erste Frau an der Spitze eines der großen Wiener Opernhäuser.
ÖSTERREICH. Endlich eine Frau an der Spitze: Ab dem 1. September 2022 wird Lotte de Beer die Volksoper Wien leiten. Die Bestellung von Lotte de Beer auf fünf Jahre erfolgte heute durch Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer gemäß den Bestimmungen des Bundestheaterorganisationsgesetzes. "Ich freue mich unendlich, Verantwortung für die Volksoper Wien übernehmen zu dürfen. Ich hoffe, es wird mir gelingen, die Oper der Zukunft in diesem einzigartigen Haus in der Stadt, die ich als meine zweite künstlerische Heimat betrachte, mitgestalten zu können. Wenn sich die Zeiten ändern, dann ändert sich auch die Art von Kunst, die die Menschen brauchen. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Volksoper – das Opernhaus für das Volk – mit ihrer Vielseitigkeit die ideale Bühne in diesen turbulenten Zeiten ist. Mein Bestreben wird es sein, auf die Wienerinnen und Wiener zuzugehen, Brücken zwischen Innovation und Tradition zu bauen und gleichzeitig die Welt zu inspirieren“, so Lotte de Beer in einer ersten Stellungnahme.
Musikalische Exzellenz
"Lotte de Beer ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die mit ihrer hohen Professionalität und einer gewinnenden Präsentation klar überzeugte. In ihrem jungen Alter hat sie sich mit ihrer künstlerischen Arbeit bereits einen fixen Platz in der Musiktheaterwelt erobern können. Auch Wien im Speziellen ist de Beer gut bekannt. Sie inszenierte nicht nur bereits mehrmals am Theater an der Wien, sondern arbeitet aktuell auch an einem Filmprojekt in Wien“, zeigt sich Christian Kircher, Geschäftsführer der Bundestheater-Holding überzeugt. „Für de Beer ist musikalische Exzellenz die Voraussetzung ihrer Arbeit als Regisseurin. Ihr hoher künstlerischer Anspruch, ihre Kreativität und ihr Wille zur Gestaltung haben mich beeindruckt.“

- Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer: "Die Entscheidung für Lotte de Beer ist ein Bekenntnis zur Zukunft der Volksoper Wien. Lotte de Beer wird mit ihrer Liebe für das Musiktheater sowohl einen behutsamen und umsichtigen Umgang mit der Tradition des Hauses finden als auch einen zukunftsweisenden Weg für die Volksoper einschlagen."
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Shootingstar der Szene
Lotte de Beer, geboren 1981, wird als Shootingstar der Szene gefeiert. Sie studierte Regie an der Hogeschool voor de Kunsten Amsterdam. Peter Konwitschny holte sie an die Oper Leipzig, wo sie mit „Clara S.“ (Chatzopoulo) debütierte und u.a. „Das schlaue Füchslein“ (Janáček) inszenierte. Es folgten Einladungen zum Holland Festival und zur Münchener Biennale. Sie inszenierte bereits beeindruckend viele Opern in ganz Europa u.a. „Hänsel und Gretel“ (Humperdinck) an der Nationale Opera Amsterdam, „Boulevard Solitude“ (Henze) am Kongelige Teater in Kopenhagen, „La Bohème“ (Puccini), „La traviata“ (Verdi) am Theater an der Wien, „Così fan tutte“ (Mozart) am Staatstheater Braunschweig, „Die arabische Prinzessin“ an der Oper Leipzig, „Manon“ an der Opera Zuid, „Il trittico“ an der Bayerischen Staatsoper und „Lulu“ (Berg) an der Oper Leipzig. Zu den jüngsten Arbeiten der Regisseurin zählen die Neuinszenierungen von „Carmen“ (Bizet) am Aalto-Theater Essen, „Der fliegende Holländer“ (Wagner) an der Malmö Opera, „Die Jungfrau von Orléans“ (Tschaikowsky) am Theater an der Wien, „Didone abbandonata“ (Jommelli) am Theater Basel und „Don Carlos“ (Verdi) an der Staatsoper Stuttgart. Im Frühjahr 2021 wird Lotte de Beer Verdis „Aida“ an der Opéra national de Paris in Szene setzen. Händels „Alcina“ ist ihre erste Inszenierung für die Deutsche Oper am Rhein. 2015 wurde de Beer in der Kategorie „Newcomer“ bei den International Opera Awards ausgezeichnet, 2018 erhielt sie den „Distinguished Artist Award” der International Society for the Performing Arts (ISPA), 2020 war sie bei den International Opera Awards in der Kategorie „Best Director“ nominiert.
Grünen und SPÖ begrüßen Wahl von de Beer
Die Grüne Kultursprecherin Blimlinger zeigt sich hoch erfreut über Lotte de Beer als neue Volksoperndirektorin „Als Operettenliebhaberin freue ich mich besonders, dass die Volksoper mit Lotte de Beer eine ausgewiesene Operettenspezialistin als Direktorin bekommen wird. Sie ist ein Garant dafür, dass es gelingen wird, sowohl die langjährigen Volksopernbesucher*innen zu begeistern als auch jene anzusprechen, die mit Operette nur die Vorlieben ihrer Großeltern verbinden“, zeigt sich die Kultursprecherin der Grünen, Eva Blimlinger. Auch SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda begrüßt die Bestellung von Lotte de Beer zur neuen Direktorin der Volksoper ab 2022. „Die Entscheidung für Lotte de Beer, eine Regisseurin von europäischem Format, ist eine gute Entscheidung; ich kenne und schätze sie aus der Zusammenarbeit u.a am Theater an der Wien“, so Drozda. Es sei auch ein Vorteil, dass mit Lotte de Beer eine regieerprobte junge Frau die Direktion übernimmt. „Sie kann damit eine spannende Positionierung der Volksoper im Kontrapunkt zu Theater an der Wien und Staatsoper vornehmen“, sagt Drozda. „Ich bin jedenfalls neugierig und in Vorfreude auf einen spannenden Spielplan in der Breite zwischen Oper, Operette und Musical“, so der Kultursprecher der SPÖ.

- "Lotte de Beer (Mitte) ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die mit ihrer hohen Professionalität und einer gewinnenden Präsentation klar überzeugte. In ihrem jungen Alter hat sie sich mit ihrer künstlerischen Arbeit bereits einen fixen Platz in der Musiktheaterwelt erobern können. Auch Wien im Speziellen ist de Beer gut bekannt. Sie inszenierte nicht nur bereits mehrmals am Theater an der Wien, sondern arbeitet aktuell auch an einem Filmprojekt in Wien“, zeigt sich Christian Kircher (re), Geschäftsführer der Bundestheater-Holding überzeugt.
- Foto: Bundestheater
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Kritik von FPÖ
FPÖ-Kultursprecher Reifenberger kritisiert die "unschöne" Abservierung des Volksoperndirektors Meyer: „Heute wurde bekannt, dass die niederländische Opernregisseurin Lotte de Beer ab 1. September 2022 die Volksoper Wien leiten soll. Der Bestellung der neuen Direktorin haftet allerdings ein fahler Beigeschmack an, da der seit dem Jahr 2007 amtierende Direktor der Volksoper Robert Meyer von der grünen Kulturstaatssekretärin Mayer unschön abserviert wurde“, kritisierte FPÖ-Kultursprecher Volker Reifenberger.






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