Zeichen des Miteinanders
Ringturmverhüllung in Wien offiziell eröffnet
Die neue künstlerische Verhüllung des Ringturms in der Wiener City wurde am Donnerstag feierlich eröffnet. Das farbenfroh gestreifte, überdimensionale Kunstwerk stammt von der ungarischen Künstlerin Dóra Maurer, einer bekannten Vertreterin der ungarischen Neoavantgarde.
WIEN/INNERE STADT. Wie ein Leuchtturm überragt der Ringturm seine Nachbargebäude und überblickt seit jeher den Donaukanal – seit kurzem im neuem Antlitz. Am Donnerstag wurde die Ringturmverhüllung 2022 im Beisein des österreichischen Außen- und Kulturministers Alexander Schallenberg (ÖVP), des ungarischen Ministers für Auswärtiges und Außenhandel Péter Szijjártó und natürlich der Schöpferin, Dóra Maurer, auch offiziell eröffnet.
Als einen "Leuchtturm künstlerischen Schaffens im Herzen Wiens" bezeichnete auch Schallenberg Maurers Kunstwerk. "Zeitgenössische Kunst lebt von Internationalität. Eingeengt, verblasst sie, man muss ihr uneingeschränkte Freiheit geben. Nur so kann die Kunst ihre Rolle als Impulsgeberin erfüllen. Auch deshalb ist ein sichtbares Lebenszeichen wie die farbenfrohe Ringturmverhüllung eine Erinnerung daran, dass die Kunst auch Platz in unserem Alltag haben muss", so Schallenberg.
Neben Schallenberg und seinem ungarischen Amtskollegen Szijjártó waren auch Andor Nagy, ungarische Botschafter in Österreich, Markus Figl, ÖVP-Bezirksvorsteher der Inneren Stadt und Vorstandsmitglieder der Wiener Städtischen Versicherungsgruppe bei der Eröffnung zugegen.
Ringturm als "hoffnungsvoller Anker"
Die ungarische Künstlerin verwandelte den Ringturm dabei in ein überdimensionales, farbenfrohes Kunstwerk. Die 4.000 Quadratmeter große Schöpfung besteht aus insgesamt 30 bedruckten Netzbahnen – mit rund drei Metern Breite und bis zu 63 Metern Länge. Die diesjährige Verhüllung steht im Zeichen des "Miteinanders". Passend zum Motto bahnen sich schräg ineinanderlaufende Streifen, in einem Spektrum heller und heiterer Farben gehalten, ihren Weg durch die am Ring gelegene Häuserfront der Wiener Innenstadt.
Seit nunmehr 30 Jahren werkelt Maurer an einem System, die geometrische sowie chromatische Elemente miteinander verbindet. So gesehen kann man das eigens für die Ringturmverhüllung entstandene, gewaltige Auftragswerk als ihr "Opus Magnum" bezeichnen.
„In meinem Kunstwerk verschränken sich unterschiedliche Farben – ein Verweis auf die Vielstimmigkeit Mitteleuropas. Diese bunte Komposition soll nicht nur die geradlinige Architektur des Ringturms dynamisieren, sondern davon ausgehend auch in die Umgebung abstrahlen: Ein visueller Stimulus am sommerlichen Donaukanal, aber auch ein hoffnungsvoller Anker, der über die Grenzen hinauswirkt“, sagt Dóra Maurer.
Die Künstlerin Dóra Maurer
Für die Ringturmverhüllung 2022 hat der Wiener Städtische Versicherungsverein die ungarische Künstlerin Dóra Maurer, "die wie kaum eine andere für die Erprobung neuer Ausdrucksformen jenseits gestalterischer wie nationaler Grenzen steht."
Die arrivierte Vertreterin der ungarischen Neoavantgarde ist für ihre geometrischen, oftmals grell farbigen Strukturen bekannt, mit denen sie die Sehgewohnheiten ihres Publikums in humorvoller Weise hinterfragt. Darüber hinaus spiegeln sich die beiden Nachbarländer Österreich und Ungarn auch in der Biografie der 1937 in Budapest geborenen Maurers wider: Wien und Budapest waren einige Jahrzehnte lang Ausgangspunkt im Schaffen der Künstlerin, die abwechselnd in beiden Donaumetropolen lebte und arbeitete.
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