Siedler: Streit um Zins
Der Baurechtszins der Genossenschaften wird neu verhandelt. Eine Verdoppelung der Mieten droht.
Die Wiener Genossenschaften sind in der Bredouille: Jene Verträge, die das Baurecht auf den Grundstücken der Gemeinde Wien sichern sollten, müssen erneuert werden – eine Erhöhung steht unweigerlich an. Gleichzeitig dürfen die Genossenschaften diese den Mitgliedern nicht weiterverrechnen. „Das würde dem Prinzip der Ursprungsfinanzierung widersprechen“, erklärt Herbert Ludl, Obmann des Österreichischen Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen.
Aktuell verhandeln in Wien vier Genossenschaften mit dem zuständigen Stadtrat Michael Ludwig (SPÖ) über die Anhebung des Zinses, der derzeit bei einem Cent pro Quadratmeter liegt. 2.140 Mieter sind davon betroffen. „Das ist aber erst der Anfang“, erklärt Ludl. „Denn der Baurechtszins war nach dem Ersten Weltkrieg sehr beliebt. Nach und nach laufen jetzt die Verträge in ganz Österreich aus.“
Nach einer zehnjährigen Übergangsphase müsste etwa ein Nutzer von 80 Quadratmetern Wohnfläche mit einer Mieterhöhung von 258 Euro auf 543 Euro rechnen – auf mehr als das Doppelte. „Für uns Siedler ist das existenzbedrohend“, kritisiert Franz-Xaver Ludwig von der Siedler-Schutzvereinigung Österreich.
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