Migration
Christian Konrad und die Asylfrage: "Wovor fürchten wir uns?"
Was wäre die Wiener Wirtschaft ohne die Zuwanderer? Diese Frage diskutierten unlängst der Wiener Wirtschafts- und Finanzstadtrat Peter Hanke sowie der ehemalige Flüchtlingskoordinator und Raiffeisen-Manager Christian Konrad.
Das Thema Flüchtlinge und Asyl ist nach wie vor eines der zentralen Themen der Innenpolitik. Für Christian Konrad ist das nicht nachvollziehbar. "Das Thema Asyl wird von der Politk zu Unrecht hochgehalten." Heuer hätten bis dato rund 9.000 Personen hierzulande einen Asylantrag gestellt. Das sei die niedrigste Antragszahl seit vielen Jahren.
"Wovor fürchten wir uns?"
Man dürfe natürlich die Augen vor der Schattenseite der Zuwanderung nicht verschließen, so Konrad, der betonte, dass gerade zugewanderte Jugendliche auf keinen Fall allein gelassen werden dürften. Doch letztendlich, so Konrad weiter, müsse man sich schon die Frage stellen: "Wovor fürchten wir uns?"
Peter Hanke verwies darauf, dass Wien Zuwanderung brauche, wenn man etwa das Pflege- und Gesundheitssystem mit entsprechend Personal aufrecht erhalten wolle. "Aber auch die neuen Technologien erfordern internationales Know how", so Hanke bei der Diskussionsrunde des Vereins "Wirtschaft für Integration".
200 internationale Headquarter in Wien
Derzeit steuern laut Hanke mehr als 200 Unternehmen (darunter etwa Henkel, Siemens, Canon, Mondi oder Rewe International) ihre Osteuropa-Aktivitäten von Wien aus. Dazu kommen 40 internationale Organisationen am Standort Wien, die direkt oder indirekt mehr als 10.000 Arbeitsplätze sichern.
Im Vorjahr gab es zudem 191 internationale Betriebsansiedlungen in Wien. Derzeit, so Hanke weiter, leben Menschen aus 181 Nationen in Wien. Ein Drittel der Wiener Bevölkerung ist im Ausland geboren und knapp 50 Prozent haben einen Migrationshintergrund.
Unternehmer mit Migrationshintergrund
Fast 40 Prozent aller Wiener Unternehmerinnen und Unternehmer – das sind etwa 37.600 Personen – haben einen Migrationshintergrund. Und was die Ausbildung betrifft, so haben rund 28 Prozent der Studierenden an den Wiener Universitäten und Fachhochschulen eine andere Staatsbürgerschaft als die österreichische. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 waren es knapp 22 Prozent.
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