Prediger: „Europa verweigert Dialog!“
Imam Shaker Assem sorgt mit einer Islam-Konferenz für Aufregung. Der bz erklärt er das enorme Echo.
Aufgrund der Kritik ist die geplante Kalifatskonferenz in Vösendorf nun auf Eis. Wie geht es weiter?
SHAKER ASSEM: „Der Bezirk Mödling hat großen Druck ausgeübt, zuletzt sogar den Veranstaltungssaal versiegelt. Uns liegt es fern, die österreichische Bevölkerung zu provozieren. Daher werden wir die Konferenz nicht abhalten.“
Ihnen wurde das Recht entzogen, im Afro-Asiatischen Institut weiter zu predigen. Womit wurde das begründet?
„Ich bin Sprecher der Partei der Befreiung, Hizb ut-Tahrir. Als solcher trete ich für die Errichtung eines Kalifats in der islamischen Welt ein – aber nicht in Europa. Nun wurde der Vorwurf erhoben, ich sei ein Hassprediger. Das ist absurd: Wir sprechen uns klar gegen Gewalt aus. Der Druck auf das Institut wurde aber so groß, dass Kardinal Schönborn letztlich ein Predigtverbot gegen mich aussprach.“
Steht Ihre Partei auf der Terror-Liste der Europäischen Union?
„Nein, wir können legal arbeiten. Einzig in Deutschland besteht ein Betätigungsverbot, aber Mitglieder der Organisation können wir auch dort sein. Das wird mit unserer Kritik am Existenzrecht Israels begründet.“
Sie sind Mitglied einer legalen Organisation, wieso dann dieser Rummel um Ihre Tätigkeit?
„Wir formulieren unsere Kritik an westlichen Ideen wie dem Kapitalismus und der Trennung zwischen Religion und Staat. Anstatt mit Argumenten wird mit Druck geantwortet. Europa verweigert den Dialog.“
Was wollten Sie mit der Islam-Konferenz bezwecken?
„Wir wollten unsere Vorstellungen von einer besseren Welt durch das Kalifat offen auf den Tisch legen. Es ist schade, dass die Meinungsfreiheit in Europa so wenig wert ist.“
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