Grüne garteln ohne Garten
In New York oder Berlin ist es längst üblich, dass die Einwohner vernachlässigte öffentliche Flächen in Eigenregie begrünen. Unter „Guerilla Gardening“ sind solche Initiativen bekannt geworden. Die Grünen Währing wollen zeigen, wie vernachlässigte, brache Flächen in belebten Grünraum verwandelt werden können.
(lex). „Garteln ohne Garten“, so lautet das Motto, mit dem die Grünen den Bezirk und vor allem seine freien Flächen verschönern wollen. Sie rufen seit einiger Zeit alle Währinger zum so genannten „Guerilla Gardening“ auf. Damit soll die Umwelt belebt, das Miteinander in der Nachbarschaft gefördert und die eigenen Grätzel attraktiver gemacht werden. Außerdem soll die allgemeine Nutzung des öffentlichen Raumes prinzipiell zum Thema gemacht werden.
Am 15. Juni veranstalteten die Währinger Grünen eine „Guerilla Gardening“-Aktion in der Antonigasse. Eine so genannte Baumscheibe in der Nähe der Martinstraße wurde von Marcel Kneuer, Gemeinderat Rüdiger Maresch und einigen anderen Aktivisten der Grünen in Beschlag genommen und mit diversen Blumen und sonstigen Pflänzchen verschönert. Mitmachen sei für jeden ganz einfach, so Maresch: „Alle, die daran interessiert sind, selbst ‚anzupflanzen‘, sollten sich ein verwahrlostes Stückchen Land – am besten in der eigenen Nachbarschaft – aussuchen.“ In Baumscheiben, Baulücken und Grasstreifen solle dann jeder das anbauen, was ihm gefällt beziehungsweise was auf dem Standort besonders gut gedeiht, so die Anleitung der Grünen.
Juristische Grauzone
In Gemeinschaft mache das Garteln übrigens mehr Spaß, vor allem Kinder seien mit Begeisterung dabei, das kleine eigene Gärtchen in Folge zu hegen und zu pflegen. Gleichzeitig warnen die Grünen auch vor der juristischen Grauzone, in der sich das „Guerilla Gardening“ befindet. Selbst Fachleute seien sich nicht einig, ob das Garteln, zu dem die Grünen aufrufen, juristisch zulässig ist. Daraus machen die Grünen aber eine Tugend und fordern die Stadtverwaltung auf, die Eigeninitiative der Bürger, die sich zu so einem „eigenen“ Garten entschließen, zu begrüßen. „Zudem handelt es sich um die Verbesserung eines Zustandes, also dürfte es auch keine Probleme geben.“
Verwunderte SPÖ
Die Wiener SPÖ hingegen zeigt sich über den Vorstoß erstaunt. „Die Hälfte der Stadtfläche Wiens ist Grünfläche, 18 Prozent der Stadtfläche ist Wald und die Stadt Wien fördert Dach- und Innenhofbegrünungen seit vielen Jahren“, betonte der Gemeinderat Erich Valentin, Vorsitzender des Umweltausschusses, in einer Aussendung.
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