Hitzige Parkplatz-Debatte - Die Neugestaltung der Porzellangasse sorgt für Interessenskonflikte
Eine Debatte rund um die „neue“ Porzellangasse mit ihren Bauminseln, Gehsteigverbreiterungen und dem neuen Verkehrsübergang sorgte bei einer Bürgerversammlung für ungewohnt turbulente Stimmung.
(swe). Je ein Bezirksrat der ÖVP, FPÖ, SPÖ und der Grünen stellte sich am Podium den Fragen und Protesten der Alsergrunder. Zunächst wurde die Sinnhaftigkeit der Veranstaltung selbst infrage gestellt, fand sie doch „nach vollendeten Tatsachen“ statt. Viele Anrainer kamen in der dreistündigen Podiumsdiskussion zu Wort. Von Parkplatzvernichtung im großen Stil war da die Rede, die Größe der Baumscheiben und die zahlreichen neu errichteten „Ohrwaschln“ wurden ebenso bemängelt wie die Änderung vom Schräg- zum Parallelparken in der Grünentorgasse. Kritik kam nicht nur von den Gewerbetreibenden, die durch die Umbaumaßnahmen ihre Existenz gefährdet sehen, wie etwa Florian Holdhaus, Vertreter der „Spezialisten am Alsergrund“. Alfred Lugert machte sich in seiner Privatinitiative die Mühe, ein Arbeitspapier aufzusetzen und dieses an alle Anwesenden zu verteilen. Seine Forderungen an die Bezirkspolitiker: Sofort die Baumscheiben verkleinern, um zumindest einige Parkplätze zu erhalten. Eine Ampellösung mit einem durchgehenden Zebrastreifen für den wohl am meisten umstrittenen Fußgängerübergang am Ende der Thurngasse plus Begradigung der jetzigen Fahrspuren.
Von Bezirksseite kamen die verantwortlichen Stadtplaner und Experten zu Wort, um die derzeitige Lösung des Problems darzulegen. Ihre detaillierten Ausführungen konnten das aufgebrachte Publikum jedoch nicht wirklich zufrieden stellen. Von politischer Seite wurde darauf hingewiesen, dass die Umbauarbeiten bereits 2007 in allen zuständigen Gremien einstimmig beschlossen wurden. Von einem Alleingang von SPÖ und Grünen sei keine Rede. Neben den somit geklärten Verantwortlichkeiten und den bisherigen Projektkosten von rund 160.000 Euro wurden in der Folge auch einige der geäußerten „Mängel“ rund um die Begrünung der Porzellangasse zur Sprache gebracht. Weiters wurde die Kritik an der allseits als „lebensgefährlich“ bezeichneten Fahrbahnführung samt Fußgängerübergang am Ende der Thurngasse als „mögliche Basis neuer, konstruktiver Überlegungen“ von Seiten der Bezirksräte zur Kenntnis genommen.
Wie es aussieht, könnte es im neuen Jahr zu einer Überarbeitung der Planung und vielleicht sogar zu einigen der angeregten Korrekturen kommen.
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