Keine heiße Luft im 18ten
Atmung ist etwas, das jeden Menschen sein Leben lang begleitet. Meistens wird diesem Umstand jedoch keine Beachtung geschenkt. Solange es funktioniert, ist alles in Ordnung. Das Psychotherapeuten-Paar Gabriele und Christian Bartuska beschrieb beim Währinger Gesundheits-Jour fixe eindrucksvoll neue Wege, um wieder durchatmen zu können.
Die gesamte belebte Natur atmet. Jeder Mensch, jedes Tier und jede Pflanze. Sogar die erste Urzelle hat geatmet. Atmung bezeichnet Leben und ist das Bedürfnis des Menschen, das ständig erfüllt werden muss. Der Mensch ist fähig, seinen Atem zu steuern – aber nur für kurze Zeit, ohne dass es anstrengend wird. Der Atem geht anders, wenn man fühlt, Gefühle unterdrückt oder beispielsweise aufgeregt ist: Er passt sich der jeweiligen Stimmung an.
Ursachen für Atemprobleme
Haben Kinder Atemprobleme, liegen die Ursachen dafür oft schon in der Zeit vor der Geburt. „Noch im Mutterleib ist die Atmung der Mutter prägend. Aber nicht nur von der Mutter auf das Kind haben Atemmuster Auswirkungen. Oft wirkt eine entspannte Atmung beruhigend auf Andere“, erklärt Gabriele Bartuska. Ebenso bewirke jede chronische Muskelverspannung eine Einschränkung des Atmens. „Prägende Situationen wie beispielsweise Missbrauch oder andere traumatische Erlebnisse führen zu bestimmten Atemmustern. Diese Muster können auch Grund für Asthma oder Hyperventilation sein“, erläuterte Christian Bartuska. Gerade in den letzten Jahren habe es einen rasanten Anstieg bei der Anzahl der Asthmaerkrankungen gegeben.
Besonders interessiert war das Publikum, als es um die Frage der richtigen Atmung ging. Laut Christian Bartuska gibt es kein „richtiges“ Atmen: „Es gibt unterschiedliche Situationen im Leben, die auch unterschiedliches Atmen erfordern. Die Atemtechnik reguliert sich selbst über die innere Körpererfahrung zum Optimum.“ Hier ist es vor allem wichtig, den eigenen Körper zu spüren.
Kein Druck
Die meisten Menschen sind chronisch angespannt, sie atmen nicht im Einklang mit dem eigenen Körper. Je stimmiger man atmet, desto sinnvoller sind Übungen wie beispielsweise Treppensteigen. Hier ist laut Gabriele Bartuska vor allem ein Punkt sehr wichtig: „Finden sie heraus, was sie wirklich können! Man sollte nicht immer alles wollen. Folgen sie ihrem Instinkt, nicht Druck!“ In vielen Sprachen der Welt bedeuten die Worte „Atem“ und „Seele“ ein und dasselbe; atmet man stimmig, spürt man seine Seele. Atem ist der Mittler zwischen Körper, Geist und Seele. Mittels einfacher Übungen, die die beiden Psychotherapeuten dem interessierten Publikum erklärten, lernt man, auf den eigenen Körper zu hören und die Atmung zu optimieren.
Manuela Mähr
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