Kálmán-Villa: Ort der Begegnung

- Studentinnen
- Foto: Patricia Smolean
- hochgeladen von Bezirkszeitung für den 18. Bezirk
Die so genannte Kálmán-Villa im Währinger Cottage Viertel gehört zu den eindrucksvollsten Bauwerken des 18. Bezirks. 1909 erbaut, hat die prachtvolle Villa eine erstaunliche Geschichte hinter sich. Seit fünfzig Jahren wird das Haus als Ort der Begegnung und der Bildung genutzt: Das Studentinnenheim und Kulturzentrum Währing hat hier seine Heimat gefunden und bietet 25 jungen Frauen ein Zuhause.
Der wohl prominenteste Bewohner des Hauses, der ungarische Operettenkomponist Emmerich Kálmán, zog 1934 mit seiner Familie ein. Das Haus wurde erweitert, damit der repräsentative Charakter der Villa verstärkt werde, da Kálmáns Frau gerne rauschende Feste veranstaltete. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft musste die Familie Österreich 1938 verlassen. Nach dem Gang der Kálmáns ins Exil diente das Haus während des Krieges als Lazarett. In den ersten Nachkriegsjahren war es Sitz amerikanischer Besatzungssoldaten. Damals lebte auch Captain Howard Kelly in der Villa, der Mitbegründer der noch heute bestehenden „Kelly’s“ Snackfabrik. Ab den 1950er Jahren stand das Haus leer und verfiel zusehends. 1960 mietete die Österreichische Kulturgemeinschaft die Villa an, um hier ein Studentinnenheim und Kulturzentrum zu gründen.
Internationalität
Seit fünfzig Jahren kommen Studentinnen aus aller Welt nach Währing, um ihre Studien zu betreiben - und nicht nur das, wie die Leiterin des Hauses, Susanne Kummer, erklärt: „Befragt man die Ehemaligen, was sie denn so besonders geschätzt haben an ihrer Zeit hier in Währing, so bekommt man immer dieselbe Antwort: Internationalität, Gespräche, familiäre Atmosphäre und Freundschaften fürs Leben.“ Die Kálmán-Villa dient nicht nur als Dach über dem Kopf, sondern hilft dabei, sich menschlich, sozial, beruflich und kulturell aufs Leben vorzubereiten. Der musikalischen Tradition des Hauses folgend, werden junge Künstler und hochbegabte Jugendliche gefördert, regelmäßige Auftrittsmöglichkeiten werden geboten. Über die Jahre hinweg wohnten mehr als 1.500 junge Frauen aus mehr als vierzig Nationen im Studentinnenheim Währing.
Kompetenz fürs Leben
Den Studentinnen werden sehr gute Voraussetzungen geboten, sich auf ihr Studium zu konzentrieren, gleichzeitig aber auch den persönlichen Horizont zu erweitern und Verantwortung zu übernehmen. „Die Studienzeit ist eine besondere Zeit, es brechen neue Fragen auf, man setzt sich vermehrt mit sich selbst auseinander. Auf der Universität gibt es oft zu wenig Raum, dem entgegenzukommen. Hier sehen wir uns als ergänzende Einrichtung“, definiert Susanne Kummer das Selbstverständnis des Hauses. Ein das Studium ergänzendes Fortbildungsprogramm wird angeboten. Ziel ist es, dass die Studentinnen Kompetenzen erlangen, die für ihren späteren Lebensweg hilfreich sind. Altenheime werden besucht, Aufbauarbeit im Ausland geleistet. Auf Basis eines christlichen Menschenbildes wird positive Arbeitshaltung, Selbstverantwortung, intellektueller Austausch und die Offenheit für andere(s) gefördert.
Manuela Mähr


Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.