Palais Kinsky
Gustav Klimts "Fräulein Lieser" kommt unter den Hammer

Mit einem angestrebten Auktionsverkauf von 30 bis 50 Millionen Euro, will das Auktionshaus im Kinsky seinen bisher höchsten Wert erzielen. | Foto: Auktionshaus im Kinsky Vienna
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  • Mit einem angestrebten Auktionsverkauf von 30 bis 50 Millionen Euro, will das Auktionshaus im Kinsky seinen bisher höchsten Wert erzielen.
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Alle (Kunst-)Augen sind am Mittwoch auf das Palais Kinsky gerichtet. Denn dann kommt das lange als verschollen gegoltene, wieder aus der Versenkung aufgetauchte Klimt-Gemälde "Fräulein Lieser" im Auktionshaus unter den Hammer. Bereits vorab gilt sie als spektakulärste Auktion, die es in Österreich bisher gab. Der Schätzwert: 30 bis 50 Millionen Euro.

WIEN. Lang verschollene, wiederentdeckte Kunstwerke sind immer gut für eine Sensationsstory. Jenes im Jänner, vom Auktionshaus "Im Kinsky" präsentierte, gehört durchaus in die Kategorie "Jahrhundertfund". Die Rede ist von "Fräulein Lieser", einem Damenporträt, geschaffen vom Jugendstil-Maestro Gustav Klimt, das jahrzehntelang als verschollen galt und vor Kurzem wiederentdeckt wurde.

Das Bildnis gehört zu den Spätwerken des bekanntesten Vertreters des Wiener Jugendstils und habe sich viele Jahrzehnte im Privatbesitz in Österreich befunden, so Claudia Mörth-Gasser, Spartenleitung Klassische Moderne im Kinsky im vergangenen Jänner.

Von 13. bis 21. April konnten Interessierte das bis vor Kurzem verschollene Klimt-Gemälde im Auktionshaus im Kinsky besichtigen. | Foto: Auktionshaus im Kinsky Vienna
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Mythenumranktes Gemälde

Viele Mythen ranken sich um das Porträt. Was man bisher weiß: Gemalt wurde das Bildnis im Jahr 1917. Auch eine Adresse ist angegeben: "Im Besitz von Frau Lieser, Argentinierstraße 20". Danach verliert sich die Spur in den Wirren der Geschichte – mehr dazu hier:

Wiederentdeckung eines lang verschollenen Klimt-Bildes

Der Forschung war das Gemälde bisher überhaupt nur durch eine Schwarz-Weiß-Aufnahme bekannt. Auch nicht hundertprozentig gesichert ist, um wem genau es sich bei der Dame handelt. Die naheliegende Vermutung: Die Autoren der Werkkataloge jüngeren Datums (Weidinger 2007 und Natter 2012) haben die Porträtierte als "Constance Margarethe Lieser" (1899–1965), Tochter des Großindustriellen Adolf Lieser, identifiziert. Es könnte aber auch ein anderes Mitglied der Familie Lieser gewesen sein: entweder Helene Lieser (1898–1962), die Erstgeborene von Henriette Amalie Lieser-Landau und Justus Lieser (Bruder von Adolf Lieser) oder deren jüngere Tochter Annie (1901–1972).

Großes mediales Interesse bei Auktion

Bis Sonntag war das Bild der Wiener Öffentlichkeit für einige Tage lang zugänglich – viele ließen es sich am letzten Tag der Ausstellung nicht entgehen. Zuvor hatte sich das Bild im Rahmen einer Präsentationstour auf eine Weltreise begeben – unter anderem nach London, Tokio und Hongkong. Der Andrang im Palais Kinsky war jedenfalls bis in den letzten Minuten groß. Noch eine halbe Stunde vor Schließung drängten sich Interessierte ins Palais – MeinBezirk.at war am Sonntag vor Ort (Bilder findest du in unserer Fotogalerie). 

Am Mittwoch, 24. April, kommt Fräulein Lieser dort schließlich unter den Hammer. Diese wird mit großer Spannung erwartet, gilt sie doch als spektakulärste, jemals auf österreichischem Boden durchgeführte Auktion. Der Schätzwert des Klimt-Gemäldes wird mit zwischen 30 und 50 Millionen Euro beziffert. Am Ende könnten es laut Auktionshaus-Geschäftsführung sogar 70 Millionen sein. Was möglicherweise den Preis drücken könnte: Das Gemälde blieb unvollendet, auch fehlt Klimts Signatur.

Laut Medienberichten liefen die Vorbereitungen zur großen Auktion am Mittwoch bis zuletzt auf Hochtouren. Das große Interesse wird auch international geteilt. Laut dem "Standard" sollen 30 Medien aus dem In- und Ausland akkreditiert sein. 

Auktion auch im Livestream

Grundlage für den Verkauf ist ein privater Restitutionsvergleich zwischen dem gegenwärtigen Eigentümer des Bildes und den Erben der einstigen Auftraggeber, also entweder Adolf Lieser oder seine im Holocaust ermordete Schwägerin Henriette (Lilly) Lieser. 

Alle (Kunst-)Augen sind am Mittwoch auf das Palais Kinsky im Ersten gerichtet. | Foto: Tianchi Jiang
  • Alle (Kunst-)Augen sind am Mittwoch auf das Palais Kinsky im Ersten gerichtet.
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Das "Im Kinsky"-Auktionshaus soll sich, bevor all diese Informationen selbst ihnen bekannt war, laut Medienberichten schon sicherheitshalber mit allen Nachkommen aller möglichen Erben der Lieser-Familie geeinigt haben. Das Bundesdenkmalamt folgte der wahrscheinlichen Annahme, eines Notverkaufs oder unrechtmäßigen Besitznahme in der NS-Zeit, auch wenn keine Enteignung durch die Nazis dokumentiert ist. Und erteilte die Ausfuhrgenehmigung. 

Die Auktion startet am 24. April um 17 Uhr im Palais Kinsky. Live wird die Aktion auf "Puls24" zu sehen sein, bereits mit einer Sondersendung um 16 Uhr. Bevor das Glanzstück, Fräulein Lieser, zur Versteigerung geboten wird, kommen noch weitere Klimt-Exponate unter dem Hammer, beispielsweise eine Fotografie von Klimt am Attersee (von Emma Bacher-Teschner) – den Online-Katalog des Gustav Klimt-Sale findest du hier: https://imkinsky.com/online-katalog

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