Gedenkfeier am Alsergrund
(swe.) Der Opfer des sozialdemokratischen Widerstands gegen das austrofaschistische Regime im Februar 1934 wurde am Alsergrund gedacht. Vor dem geschichtsträchtigen Gebäude auf der heutigen Roßauer Lände, vormals „Elisabethpromenade“ – im Volksmund „Liesl“ genannt –, versammelten sich neben zahlreichen Wienern aller Altersgruppen auch einige hochbetagte Widerstandskämpfer. Weiters mit dabei waren unter anderen BV Martina Malyar und die Bezirksrätinnen Susanne Plachy-Loco sowie Brigitte Niederseer. Auch Bundeskanzler a.D. Franz Vranitzky wohnte zunächst unerkannt in der Menge der Gedenkstunde bei. Vor der historischen Kulisse hielt Gemeinderat Siegi Lindenmayr seine Begrüßungsrede, gefolgt von einer bewegenden Ansprache des NR a.D. Ernst Nedwed. Bei der Aufzählung der Namen der Toten der Februarkämpfe hatten nicht nur die Zeitzeugen Tränen in den Augen. Auch Vizebürgermeister Michael Ludwig, der in Vertretung von Bürgermeister Häupl ans Podium trat, machte deutlich, dass die Ideale der Sozialdemokratie wie Chancengleichheit und Gerechtigkeit für jede Zeit unverändert Gültigkeit haben und es sich lohne, dafür auch heute – mit den friedlichen Mitteln einer Demokratie – zu kämpfen. Er erinnerte auch daran, dass die „Liesl“ für viele Antifaschisten die erste Station nach ihrer Verhaftung war, dass sie im Jahre 1934 von hier an die Gerichte überstellt und in austrofaschistische „Anhaltelager“ deportiert wurden.
Als dann die Gruppe „Morgenrot“, die musikalisch durch den Abend führte, die Internationale anstimmte, sangen alle mit. Eisige Kälte und Wind konnten der besinnlichen, harmonischen Stimmung von Jung und Alt nichts anhaben. Die roten Fahnen flatterten im Wind, Kerzen leuchteten und die Ermahnung der Politiker, wachsam zu sein und – so das weithin sichtbare Motto der Gedenkfeier – „Niemals zu vergessen!“, hat wohl alle Anwesenden tief gerührt.
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