Weniger Autos – mehr Fahrradbügel
Der Radverkehr am Alsergrund nimmt stetig zu. Damit der Unmut über „in der Gegend herumstehende“ Räder aber nicht gleichzeitig ansteigt, trägt der Bezirk mit der Errichtung von Radständern dem Anstieg der Radfahrer Rechnung. Kürzlich wurde der innerhalb von zwei Jahren 600.Radständer aufgestellt.
(vea). Durch eine Aktion der Stadt Wien wurde in den vergangenen zwei Jahren das Aufstellen von Fahrradbügeln stark forciert. „Für 5.000 Bügel wienweit werden 90 Prozent der Kosten aus dem Zentralbudget refundiert, also wieder zurück bezahlt“, erklärt Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Stefan Freytag. Da der Alsergrund der erste Bezirk war, der diese Initiative in Anspruch nahm, fallen alle errichteten Bügel in diese Kostenübernahme.
Im Zeitraum von 2009 bis vor einigen Tagen, also Sommer 2010, stellte die MA 28 600 neue Radbügel im Bezirk auf. Die Kosten für diese „Initiative Radbügel“ beliefen sich im Bezirk im Jahr 2009 – bei 300 Euro pro Radbügel – auf insgesamt 85.000 Euro. Seit Jahresbeginn sind die Kosten aber aufgrund einer Neuausschreibung auf rund 500 Euro pro Bügel gestiegen. Bis dato entstanden 2010 daher Kosten in der Höhe von rund 175.000 Euro.
„Je nach Farbe, Vorhandensein einer Lasche oder Werbetafel und je nach Beschaffenheit des Untergrundes, in den gebohrt wird (Beton, Asphalt, Steinpflasterung, Wiese), können jedoch die Kosten variieren“, erklärt Freytag weiter.
Eine Feier für den Bügel
Die Errichtung des 600. Radbügels in der Liechtensteinstraße/ Ecke Reznicekgasse nahmen die Grünen zum Anlass, den stetigen Anstieg der Radfahrer zu betonen und zu feiern. „Die Anzahl an zugelassenen Autos im neunten Bezirk nimmt ab. Damit ändert sich auch die Infrastruktur, die für das geänderte Mobilitätsverhalten notwendig ist“, erklärt Freytag.
Durch die Rad-Parkplatz-Offensive am Alsergrund in den letzten zwei Jahren wurden insgesamt hundert Parkplätze in über 600 Radbügel umgestaltet. Nachdem es aber gleichzeitig pro Jahr 144 weniger Autobesitzer im Bezirk gibt, bleiben laut Rechnung der Grünen im Endeffekt mehr Stellplätze an der Oberfläche als zuvor.
Milchmädchenrechnung
„Es mag sein, dass es in den letzten zwei Jahren weniger KFZ-Zulassungen im Bezirk gegeben hat, aber diese Art der Gegenüberstellung ist eine nicht ernstzunehmende Milchmädchenrechnung“, kontert Gregor Eitler, VP-Klubobmann im Bezirk. Diverse Umbauarbeiten in der Sensengasse, die Umgestaltung der Berggasse, der Porzellangasse und der Grünentorgasse hätten laut Eitler allein schon einen „Verlust von über 90 Stellplätzen zur Folge, ohne noch das Aufstellen von Radbügeln berücksichtigt zu haben. Dazu kommen überdimensionale „Ohrwaschln“, mehr Schanigärten oder Baumpflanzungen würden dazu führen, dass die Zahl der Stellplätze in Wirklichkeit rapide schrumpft. „Es ergibt sich ein eklatantes Minus an Stellplätzen!“, ärgert sich der Klubobmann.
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