Jazz, zum Weinen schön
Udo Preiss lud ins Gh Pummer in Heiligenkreuz zu einem "Kernöl - Jazz" Abend. Übergetitelt WOLG stand das Wort für Wundrak (Tuba, Eufonium, Trompete), Oberleitner (Kontrabass), Lang (Trompete) und Gross (Schlagzeug).
Schon im absolut frei gestalteten Eröffnungsstück wurde auf die Tränendrüse gedrückt. Aus schönen Harmonien traten Themen hervor, die einander wie in kleinen Fugen verfolgten. Alfred Lang und Christoph Wundrak führten Zwiegespräche, stellten einander Fragen und gaben Antworten. In der Tonfarbe stellen sie sich zwischen Lester Bowie und Mike Mantler ein. Das Innenleben der Stücke war aber bis auf die extrem gestalteten Grenzbereiche zutiefst Südostösterreichisch. Festes, freudvoll hingestelltes Fundament bildete Altmeister Ewald Oberleitner. Er überraschte vor allem dann, wenn er seine schmeichelnden Ostinati mit zweistimmigen Gesängen grandios auf den oberen Lagen abrundete.
Zu den steirischen Größen gesellte sich der junge Deutsch Minihofer Emil Gross. Er verstand sich ausgezeichnet mit den "Jazzprofessoren" und war weit mehr als ein Drummer, wenn er seine Rhythmen mit lautmalerischen Effekten umspielte.
Das Hauptstück des Abends war dem Uhudler gewidmet. Hier spürte man die Heimat der Jazzer, indem sie ihren Improvisationen im streng umspielten Dreivierteltakt viele volksmusikalische Elemente durchschimmern ließen.
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