Der Wildkatze auf der Spur
Informativer Bezirksjagdtag Jennersdorf

- Die Organisatoren Bernhard Takacs und Erwin Mirthnebst einem Präparat einer Wildkatze.
- Foto: Peter Sattler
- hochgeladen von Peter Sattler
Der jährlich fixe Treffpunkt der Jennersdorfer Jägerschaft hat ein neues Format. Er wird vom Jagdverein, dessen Obmann Erwin Mirth ist, gestaltet und bietet dichte Information für Jäger und Naturfreunde.
JENNERSDORF (ps). Erwin Mirth setzt auf Information, Kommunikation und Offenheit nach allen Seiten und lässt zwei Tage in der Gernot Arena konferieren. Die örtlichen Jägerschaften bringen sich mit ihren Trophäen ein, der Fischerei und dem Naturschutz wird ebenfalls ein Platz eingeräumt. "Allen geht es vorwiegend um die Erhaltung der Naturräume" sagt der Obmann einleitend und gibt das Rednerpult für Schwerpunktreferate frei.
Fachvorträge
Tierarzt Bernhard Takacs sprach über Hygiene bei der Wildversorgung und über Impulsjagden zu bestimmten Jahreszeiten, wobei es bei wenig Revierbeunruhigungen zu Abschüssen kommt, die einen gesunden Rehwildbestand fördern können. Größtes Anliegen war ihm der Erhalt und die Pfleger natürlicher Landschaften. Größte Sorge bereiteten ihm aussterbende Wildtierarten.
Über das Rehwild
Gastredner Josef Melcher, ein Rehwildexperte aus der Steiermark, sorgte für Staunen, als er von Böcken aus Spanien mit 30 kg im Wildbret berichtete oder, dass einerseits heimische Böcke ihr Leben in kleinsten Einständen verbringen, und andererseits nachweislich 100 km vom Geburtsort erlegt wurden. "Rehe haben meist Zwillingsgeburten. Spricht man vermehrt Geißen mit nur einem Kitz an, ist das ein Zeichen, dass der Fuchs stark in den Jungbestand eingreift. Das Rehwild ist sehr anpassungsfähig. Am besten tut ihm die Ruhe im Revier", meint er überzeugend.
Die Wildkatze
Da man in Windisch Minihof auf Fotofallen eine Wildkatze beobachten konnte, wendet man ihr besonderes Augenmerk zu. Ein Exemplar, das den Straßentod gefunden hat, wurde zur Genanalyse eingesandt. Wildökologe Andreas Kranz wusste mehr: "Aalstrich bis zur Schwanzwurzel, ockerfarben und dunkel gestreift, markante Ringe am stumpfen Schwanzende, starker Geruch, über Bodenwellen schwimmende Bewegung im Gelände. Vorkommen im Burgenland, in Kärnten, in der Steiermark und in Niederösterreich und Vorarlberg".
Wildstandsbericht
Bezirksjägermeister Reinhard Knaus brachte wie immer ein Bild der Wildstandsentwicklung anhand der vorliegenden Abschusszahlen. Markant war der Einbruch der Schwarzwildabschüsse, auffallend die positive Entwicklung des Rotwildes. Der Goldschakal darf außerhalb der Schonzeiten erlegt werden, die Wildkatze zählt nicht zum jagdbaren Wild und steht unter strengstem Naturschutz.
Insgesamt erweist sich der Bezirksjagdtag immer wieder als Indikator für eine intakte Umwelt.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.