Bau der S 7 verzögert sich weiter
Mit einem Umweltbescheid für den Bau der Schnellstraße S 7 zwischen Riegersdorf und Dobersdorf ist nicht so schnell zu rechnen. Das Verkehrsministerium, das die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) abwickelt, geht bestenfalls davon aus, den Bescheid "in den kommenden Monaten" erlassen zu können, so Sprecher Klaus Kienesberger.
200 Einsprüche
Derzeit liegen rund 200 Einwände von Umweltorganisationen und Anrainern gegen das Bauvorhaben im Ministerium auf, die nach der Reihe zu bearbeiten sind. Sie wurden bis Mitte April unter anderem gegen die geplanten Rodungsarbeiten entlang der geplanten Trasse eingebracht.
ASFINAG will noch heuer beginnen
Auch gegen den UVP-Bescheid - wann immer er ausgestellt wird - sind Einsprüche zu erwarten, die juristisch zu behandeln sind. Trotzdem bleibt man bei der Autobahngesellschaft ASFINAG, die die S 7 bauen möchte, optimistisch. "Wir streben einen Baubeginn für heuer an", erklärt Planungs-Geschäftsführer Alexander Walcher.
Schon im Herbst musste das Genehmigungsverfahren hinausgeschoben werden. Die Doppelfunktion der zuständige Sektionschefin im Verkehrsministerium als ASFINAG-Aufsichtsratmitglied war vom Verwaltungsgerichtshof als unzulässig erkannt worden.
Zusätzliche Rodungen
Die ASFINAG nutzte die Frist, um zusätzliche Planungsdetails zur Wasserableitung, zum Naturschutz und zum Lärmschutz in den Antrag einzubauen. Auch zusätzliche Rodungen entlang der geplanten Trasse wurden beantragt.
Für den Bau des Ostabschnitts, der von Dobersdorf bis zur Staatsgrenze führt, reicht der Zeitplan noch weiter in die Zukunft. "Ende 2014 oder Anfang 2015" sollen hier die Bagger anrollen, hofft Walcher.
Frühestens 2017 fertig
Da dieser Abschnitt im Gegensatz zum West-Teil aber nur zweistreifig wird, sollen beide Strecken etwa zur gleichen Zeit fertig werden. Frühestens 2017 soll das der Fall sein.
ÖVP kritisiert Verzögerungen
Angesichts der Verzögerungen wächst der Unmut im Bezirk Jennersdorf. "Die Menschen entlang der Straßen im Lafnitztal müssen endlich entlastet werden. Der Verkehr gehört auf die S7. Dann werden auch die schweren Verkehrsunfälle entlang der L 116 weniger", erklärt LAbg. Helmut Sampt (ÖVP).
Mehr oder weniger wirtschaftliche Effekte?
"Für das Ansiedeln von neuen Betrieben im Bezirk und im Gewerbegebiet Heiligenkreuz ist die S7 unabdingbar", ergänzt Wirtschaftsbund-Bezirksobmann Reinhard Deutsch.
Die "Allianz gegen die S 7" bezweifelt hingegen anhand einer Studie aus Deutschland die positiven wirtschaftlichen Folgeeffekte. "Autobahnen können weder Erreichbarkeitsdefizite einer peripheren Region signifikant mindern noch ihre Wachstumsschwächen beseitigen", fasst Allianz-Sprecher Johann Raunikar zusammen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.