Rudersdorf-Kubaner Erich Brunner beigesetzt
Der Bankerlsitzerverein, die Gemeinde, private Unterstützer und ein Jennersdorfer Bestattungsinstitut ermöglichten den Transfer der Urne des Rudersdorf - Kubaners Erich Brunner.
Erich Brunner wurde 1932 in Wien geboren, nachdem die Mutter
Aurelia krank aus Kuba heimkehrte. Der farbige Bub wuchs beim Großvater in Rudersdorf auf, während die Mutter einem Euthanasieprogramm der Nazis zum Opfer fiel. In den Kriegsjahren wurde es auch für ihn zunehmend gefährlich, doch die Rudersdorfer ließen ihn unauffällig bleiben.
In der Nachkriegszeit machte er eine Kaufmannslehre. Sein kubanischer Vater holte ihn 1952 aus dem verarmten Österreich und per Schiff ging es in das damals paradiesische Kuba.
Das Paradies währte jedoch nicht lange. Erich lernte schnell spanisch und übersetzte bald Deutsche Bücher ins Spanische. Zubrot schuf er mit einer Maschinschreibschule.
Ein deutsches Bildermagazin machte im aufkommenden Kubatourismus auf ihn aufmerksam, worauf man sich in Rudersdorf an ihn erinnerte. 1994 folgte eine Einladung. Freundschaften wurden aufgefrischt und der Kontakt war wieder hergestellt.
Er starb 2014 in Havanna. Seinem Wunsche gemäß wurde nunmehr er im Urnenfriedhof von Rudersdorf bei Schubertmelodien der Rudersdorfer Streicher beigesetzt. Tochter Viktoria und Enkelin Milay waren zugegen.
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