Josefstadt
Daniel Stögerer schreibt Geschichten, die zum Nachdenken anregen
- Der Josefstädter Daniel Stögerer hat ein Buch geschrieben.
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Der Josefstädter Daniel Stögerer hat ein Buch mit fünf bewegenden Kurzgeschichten geschrieben.
WIEN/JOSEFSTADT. "Ich habe vor sechs Jahren angefangen, Sachen und Erlebnisse, die ich in meinem Umfeld mitbekommen habe, niederzuschreiben", erinnert sich der Josefstädter Autor Daniel Stögerer. Eine der ersten Begegnungen, die ihn dazu inspirierte, zum Stift zu greifen, war das Schicksal von dem kleinen Matteo und seiner dementen Uroma, die mit ihm im selben Haus wie er gewohnt haben; "Obwohl der Altersunterschied zwischen den beiden so groß war, gab es erstaunlich viele Parallelen."
Stögerer, der hauptberuflich als Krankenpfleger in der Klinik Ottakring arbeitet, schreibt in seinem neuen Buch "So ein Mensch" Kurzgeschichten über Menschen, die versuchen, sich in ihrem von Schicksalsschlägen geprägten Leben zurechtzufinden. "Oft haben die Menschen mit sehr ähnlichen Problemen zu kämpfen, aber darüber zu sprechen ist tabu. Ich denke da an Themen wie Alkohol oder Scheidung", observiert Stögerer.
Verschiedene Blickwinkel
Im Alltag bekommt man oft nur eine Seite der Geschichte mit, weiß der junge Autor, aber er wollte beide Seiten beleuchten. Denn in der eigenen Version eines Ereignisses ist man meist "der Gute", doch man kann auch die andere Person, den vermeintlichen Kontrahenten in einem anderen Licht sehen. "Die Geschichten sollen halt auch zum Nachdenken anregen."
"Die Erzählungen sind so lebensnah wie möglich", verrät der Autor, der eigentlich aus dem Südburgenland stammt. Das heißt auch, dass die Geschichten nicht immer ein Happy End haben. Stögerer argumentiert, dass das im echten Leben manchmal einfach der Fall ist: "Ich wollte kein falsches Bild der Realität zeichnen. Was ist, wenn jemand Erfahrungen mit Alkoholismus gemacht hat und dann in meinem Buch ein überzeichnetes und unrealistisches Bild von der Krankheit liest?"
- Das Cover des von "So ein Mensch".
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Insgesamt hat Stögerer etwa vier Jahre an den Kurzgeschichten geschrieben, "aber da waren einige Unterbrechungen dabei."
Arbeit als Inspiration
Seine Arbeit in der Unfallambulanz der Klinik Ottakring ist auch, aber nicht nur, Inspiration für die Kurzerzählungen. "Der soziale Hintergrund der Leute, denen ich jeden Tag begegne, ist sehr breit gefächert. Man bekommt oft kurze Einblicke in Realitäten, die man sonst so nicht mitbekommt – das Schreiben und die Pflege ergänzen sich", so Stögerer, und weiter: "Es gibt nichts Schöneres, als das Erlebte aus der Arbeit beim Schreiben zu verarbeiten."
"So ein Mensch" von Daniel Stögerer hat 144 Seiten und ist beim Verlag Keiper erschienen. Das Buch kostet 22 Euro.
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