Ärger um weniger Parkplätze
In der Pfeilgasse wurde die Parkordnung umgedreht. Zum Missfallen einiger Anrainer
Im Rahmen des Bürgerbeteiligungs-verfahrens Pfeilgasse wurde unter anderem beschlossen, einige Bäume zu pflanzen. Dafür mussten die Parkplätze verändert werden.
„Bei uns haben sich schon viele Bürger beschwert, die mit der neuen Parkordnung nicht zufrieden sind“, erzählt Veronika Mickel, die neue Bezirksvorsteherin der Josefstadt. Genau genommen, handelt es sich um das Teilstück in der Pfeilgasse zwischen Stolzenthalergasse und Pfeilgasse. Auf Wunsch der Beteiligten des Bürgerbeteiligungsverfahrens wurden auf der einen Seite vier Bäume gepflanzt. Dafür wurden die Schrägparkplätze auf der einen Seite zu Längsparkplätzen, auf der anderen Seite die Längsparkplätze zu Schrägparkplätzen.
Sieben Stellplätze weniger
„Durch die Änderung der Parkraumordnung sind insgesamt sieben Parkplätze verloren gegangen“, so Winfried Sonnleithner, Sprecher der Bezirksentwicklung (Bürgerforum Josefstadt). „Außerdem parken die Autofahrer bei den Schrägparkplätzen in der falschen Richtung. Eigentlich sollten sie in Richtung Gürtel schräg nach links parken. Um so einzuparken, müssen sie allerdings erst in der Sackgasse umdrehen. Das tun die allerwenigsten, und so parken sie im besten Fall schräg nach rechts oder im schlechtesten Fall kreuz und quer durcheinander“, so Sonnleithner. „Würden die Baumscheiben ebenso wie im vorderen Teil der Pfeilgasse schräg sein, dann könnten sich die Parkenden daran orientieren. Nach meinen Informationen werden sie aber nur mehr gerade gebaut.“
Zweieinhalb Jahre Gespräche
Gerhard Ladstätter, Bezirksrat der Grünen und Vorsitzender der Verkehrskommission (bis 24. November), ist bisher nicht aufgefallen, dass die Parker in der falschen Schräge parken, obwohl er selbst dort parkt. „Die vier Bäume konnten nur auf der Seite mit den geraden Hausnummern gepflanzt werden, daher musste die Parkordnung geändert werden“, so Ladstätter. „Allerdings wurden die Änderungen zweieinhalb Jahre lang diskutiert, Mickel und Sonnleithner hatten genug Möglichkeiten, sich zu informieren.“
Die ÖVP bemängelt, dass sie vor der Durchführung gerne einen Kostenvoranschlag gesehen hätte, Ladstätter kommentiert: „Das Projekt ist im Finanzausschuss beschlossen worden. Es ist ein grün-rotes Projekt mit einer Zweidrittelmehrheit. Aber auch die ÖVP hat in jedem Gremium, so auch im Finanzausschuss, ihre Vertreter. Es wäre ein Leichtes gewesen, sich die Informationen zu besorgen.“
Bäume zu nahe an den Häusern?
Auch die vier neuen Bäume – junge Eschen – betreffend, gibt es Bedenken. „Die Bäume wurden in der Baumscheibe ziemlich weit beim Gehsteig und somit auch näher als üblich an die Häuser gepflanzt“, so Sonnleithner. Der Grund ist eine Fernwärmeleitung, die durch die Pfeilgasse geht. „Hier wurde die billigere Variante gewählt. Hätte man die Leitung ummantelt, um die Wurzeln zu schützen, hätte es um einiges mehr gekostet. So wurde zum Schutz der Wurzeln der Baum weiter weg von der Leitung gepflanzt. Hier besteht die Gefahr, dass eines Tages die Äste der Bäume quasi an die Fenster klopfen“, so Sonnleithner.
Ladstätter widerspricht: „Das mit den Rohren stimmt, in der Pfeilgasse liegen einige Rohre, unter anderem geht hier die Hauptwasserrohrleitung durch. Allerdings wissen die zuständigen Magistratsabteilungen schon, was sie tun. Es gibt einen Mindestabstand von Bäumen zu Häusern, der ist hier gegeben. Und sollten die Äste doch einmal dem Haus zu nahe kommen, dann werden sie gestutzt.“
Veronika Mickel verspricht den Anrainern, sich die ganze Situation noch einmal anzusehen und mit den zuständigen Magistratsabteilungen zu sprechen. „Vielleicht kann man ja eine optimalere Lösung finden.“
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