50 Jahre Panoramastraße Hinterstoder: ein "Spiegelbild der touristischen Entwicklung" in der Region

Die Forstliche Bringungsgenossenschaft Farnau als Träger und Betreiber der Panoramastraße „Hinterstoder“ feiert ihr 50-jähriges Bestehen.
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HINTERSTODER. Der ursprüngliche Gedanke der sechs Gründerväter, sprich Waldeigentümer, war die Erschließung eines rund 400 bis 500 Hektar großen Waldgebietes, um eine zeitgemäße Bewirtschaftung der dortigen Wälder zu ermöglichen. Zum Obmann dieser forstlichen Bringungsgenossenschaft, einer Genossenschaft nach österreichischem Forstrecht, wurde damals Günter Lattner gewählt, der diese Funktion noch heute - nach 50 Jahren - ausübt. Diese Organisationsform, nämlich eine Bringungsgenossenschaft nach österreichischem Forstgesetz für den Betrieb und die Trägerschaft dieser Straße, ist wohl einmalig in Österreich.

Straßenbau in drei Etappen

Der Bau der Straße erfolgte in drei Etappen und wurde im Jahr 1971 endend auf den Hutterer Böden mit einer Länge von zirka zehn Kilometern abgeschlossen. Die Anfangsphase mit hohen finanziellen Belastungen der Mitglieder war nicht einfach. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass in den 50 Jahren mit Ausnahme einer Unterstützung aus dem Katastrophenfonds für eine Hangrutschung nie öffentliche Gelder oder Förderungen in Anspruch genommen wurden.

Nach Fertigstellung der Forststraße als reine Schotterstraße wurde auf Ersuchen der Öffentlichkeit die Forststraße gegen eine Mautgebühr für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Im Laufe der folgenden Jahre wurde die Straße aufgrund des mautmäßigen Betriebes mit einer Schwarzdecke versehen.

Entwicklung zum heutigen Ski- und Erholungsgebiet ermöglicht

Die Straße selbst stellt ein Spiegelbild der touristischen Entwicklung in der Region dar. Ohne die damalige Initiative der Waldeigentümer wäre eine touristische Entwicklung zum heutigen Ski- und Erholungsgebiet unmöglich gewesen. Sie haben dadurch einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung der Region geleistet. Der Status des Gebietes 1965 bestand in einem Zweier-Sessellift auf die Hutterer Böden und den Höss, ein Gasthaus, eine Schutzhütte und das Landjugendheim Edtbauernalm.

Erst nach Freigabe der Straße für öffentliche Transporte durch die Genossenschaft begann eine rasante Entwicklung zum heutigen Skigebiet. Ganz allgemein kann gesagt werden, dass "vom Ziegel bis zum Zahnstocher" sämtliche Transporte auf der Straße durchgeführt werden. Durch sie ist eine komplette Ver- und Entsorgung des beachtlichen Schigebietes mit einer großen Anzahl von Gewerbebetrieben und Zweitwohnsitzen möglich geworden. Über die Straße erfolgte der Neubau des Berghotels, Lögerhütte, Bärenhütte, Ausbau der Edtbauernalm, Ausbau der Almhütte Edtbauer, Neubau des Landes-Leistungszentrums, Neubau der Liftanlagen (Sechser-Sessellift, Zehner-Gondelbahn, diverse Schlepplifte), Bau von Ferienhäusern, Wasser und Kanal, etc.

Sommer- und Winterbetrieb

Die Straße wird im Sommer- und Winterbetrieb geführt, wodurch internationale Skirennen (Weltcup, Europacup etc.) ermöglicht werden. 60 – 70 Rettungseinsätze pro Saison durch Rettungsdienste werden ermöglicht, bei Sturmereignissen werden die Seilbahngäste mittels Bussen ins Tal gebracht.

Der ursprüngliche Zweck der Straße, nämlich die zeitgemäße Bewirtschaftung der Wälder, wurde dadurch ermöglicht. Im Berichtszeitraum wurden ca. 70.000 bis 80.000 Festmeter Holz aus den aufgeschlossenen Wäldern abtransportiert. Die Straße hat sich außerdem zu einem Eldorado für Mountainbiker entwickelt, Oldtimer-Traktorenfahrten werden jährlich durchgeführt. Neben sämtlichen Landeshauptmännern seit Heinrich Gleißner waren auf der Mautstraße Kardinal König sowie viele Schistars von Albert Tomba , Hermann Maier, Bode Miller bis zu Marcel Hirscher unterwegs.

Spenden statt feiern

Anstatt einer groß angelegten Jubiläumsfeier hat sich die Genossenschaft entschlossen im Sinne der Förderung des Gemeinschaftsgedankens in der Gemeinde Spenden an die Vereine (Feuerwehr 5000 Euro, Bergrettungsdienst 3000 Euro, Schule 2000 Euro, Kindergarten 2000 Euro, Trachtenmusikkapelle 3000 Euro) und eine Spende internationaler Art an eine Schule in Nepal in Höhe von 10.000 Euro zu geben.

Fotos: Forstliche Bringungsgenossenschaft Farnau

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Foto: Cityfoto
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