Im Stift Kremsmünster wird ein Kinofilm über das Leben von Edith Stein gedreht

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KREMSMÜNSTER (sta). Von Mitte August bis Mitte Oktober wird im Benediktinerstift Kremsmünster ein Film über Edith Stein gedreht. Der US-amerikanische Autor und Regisseur Joshua Sinclair wird unter dem kurzen, prägnanten Titel „Edith“ das Kloster als Kulisse für eine Verfilmung des Lebens der Heiligen nutzen. Die Filmszenen sollen in der Abtei, im Gang des stiftseigenen Gymnasiums, vor dem Pfarrheim, in der Stiftsbibliothek und im Sternwartepark gedreht werden. In der Hauptrolle wird die deutsche Schauspielerin Anja Kruse zu sehen sein, die vor sechs Jahren auch in „Jump“ die Rolle der besorgten Mutter des englischen Halsman-Darstellers Ben Silverstone inne hatte. Der Kinofilm über Edith Stein wird insbesondere das Leben der Heiligen „als junge Frau und ihre Konversion zum Katholizismus beleuchten, aber natürlich auch den Weg ins KZ“, ist dem Mitteilungsblatt des Stiftes Kremsmünster zu entnehmen.
Dass Sinclair Kremsmünster als Kulisse wählt, ist kein Zufall: so drehte der seit fünf Jahren in Österreich lebende Regisseur bereits im Jahre 2006 für den Film „Jump“ über die Lebensgeschichte des jüdischen Pressefotografen Philippe Halsman im Stift Kremsmünster, u.a. mit dem inzwischen verstorbenen US-Schauspieler Patrick Swayze, der amerikanischen Schaupielerin Martine McCutcheon, Heinz Hoenig, Anja Kruse, Wolfgang Fierek, Adi Hirschall und Sybil Danning.

Edith STEIN

wurde 1891 als Tochter einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Breslau (heute Wroclaw) geboren. Sie studierte Philosophie, Germanistik, Geschichte und Psychologie. Am 1. Jänner 1922 trat Edith Stein zum katholischen Glauben über. Im Herbst 1922 nahm sie eine Stelle als Lehrerin am Leherinnenseminar in Speyer an.
In der Sorge um die jüdischen Menschen angesichts des NS-Terrors ab 1933 wollte Edith Stein nach rom zu Papst Pius XI. fahren und ihn persönlich bitten, eine Enzyklika gegen die Judenverfolgung zu veröffentlichen. Dazu kam es nicht, aber sie schrieb dem Papst einen Brief. Am 15. Oktober 1933 trat sie in den Kölner Karmel ein.
Nach dem NS-Pogrom am 9. November 1938 war klar, dass Edith Stein aufgrund ihrer jüdischen Herkunft auch als Ordensfrau nicht mehr in Deutschland bleiben konnte. Sie konnte nach Holland fliehen und lebte fortan im Karmel in Echt. 1942 ließen die katholischen Bischöfe in allen niederländischen Kirchen einen Hirtenbrief verlesen, in dem sie gegen die Judenverfolgung protestierten. Daraufhin wurden die katholischen Juden von den Nazis als die gefährlichsten Gegener erklärt, die sofort deportiert werden müssten.
Am 2. August 1942 wurden Sr. Teresia Benedicta und Rosa von SS-Schergen verhaftet und in das KZ Westerbork gebracht, das als Sammellager diente. Am 9. August 1942 kam der Transport in Auschwitz an, wo Stein ermordet wurde.
Papst Johannes Paul II. sprach Edith Stein 1987 bei seinem Deutschlandbesuch in Köln selig. Am 11. Oktober 1998 wurde sie in Rom heiliggesprochen und ein Jahr später zur Mitpatronin Europas erhoben.

Der Karmelitenorden, dem Edith Stein angehörte, hat für 2011/12 ein „Edith-Stein-Gedenkjahr“ ausgerufen. Neben dem 70. Todestag der Heiligen wird auch ihrer Seligsprechung vor 25 Jahren (1. Mai 1987) durch Papst Johannes Paul II. gedacht. Im Oktober des vergangenen Jahres jährte sich der Geburtstag von Edith Stein zum 120. Mal.
Von 6. Bis 11. August findet in Auschwitz eine internationale Wallfahrt mit Begegnungs- und Besinnungstagen zum 70. Todestag der Heiligen statt. Auch das Europäische Forum Alpbach wird sich im August mit Edith Stein auseinander setzen.

Fotos: geh (Dreharbeiten zu "Jump")

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