Immer mehr Jugendliche nehmen sich das Leben
Die Weihnachtszeit ist dafür bekannt, dass psychische Probleme in der Bevölkerung zunehmen.
BEZIRK (wey). Vor allem die Anzahl an Depressionen steigt an. Im schlimmsten Fall können diese in einem Selbstmord gipfeln. "Vielen Menschen wird gerade in der Weihnachtszeit ihre problematische Lebenssituation sehr stark bewusst", sagt Gertrude Brunmayr, Leiterin der psychosozialen Beratungsstelle von pro mente OÖ in Kirchdorf. "Wir sind in dieser Zeit verstärkt mit den Themen Einsamkeit, Isolation und Beziehungsproblemen konfrontiert. Und diese Themen sind altersunabhängig, sie können junge Menschen betreffen und ziehen sich durch jedes Alter durch. Mein Eindruck ist, dass sich mehr Männer als Frauen suizidieren, dass erschreckend viele Jugendliche betroffen sind und dass auch relativ viele alte Menschen einen Suizidversuch machen oder sich selbst töten."
Suizid ist die häufigste Todesursache bei den unter 40-Jährigen in Österreich. 2011 haben sich von den 190 Männern 14 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 5 und 25 Jahren selbst getötet. Von den 49 Frauen waren fünf zwischen 15 und 25 Jahre alt. Gertrude Brunmayr weiß: "Ein offenes Ansprechen, wenn man das Gefühl hat, ein Mitmensch ist in Gefahr, sich das Leben zu nehmen, erfordert vielleicht Mut, kann aber zu einer Entlastung beim Betroffenen führen. Ein echtes Beziehungsangebot ist ein erster wichtiger Schritt."
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