Organspende
Leben mit einem fremden Organ

Franz Wasserbauer erholt sich gerne in der Natur. | Foto: Wasserbauer
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  • Franz Wasserbauer erholt sich gerne in der Natur.
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2024 wurden in Österreich 637 Organe transplantiert, mehr als 800 Patienten stehen auf der Warteliste.

BEZIRK KIRCHDORF. Am häufigsten transplantiert werden Nieren, gefolgt von Leber, Lunge sowie Herz und Bauchspeicheldrüse. Jede Person gilt in Österreich grundsätzlich als Organspender, sofern sie dem nicht ausdrücklich widersprochen hat. Trotzdem gibt es oft Unsicherheit bei Angehörigen, besonders wenn keine klare Entscheidung dokumentiert wurde. Dann wird oft aus Respekt auf eine Spende verzichtet.

Franz Wasserbauer (64) aus Kirchdorf erhielt vor 20 Jahren eine neue Niere und eine Bauchspeicheldrüse transplantiert. Er blickt zurück: „Mit 35 Jahren begannen meine Nieren zu versagen. Durch verschiedene Diäten und regelmäßige Bewegung konnte ich die Dialyse noch sieben Jahre hinauszögern. Zum Glück erhielt ich schließlich passende Organe.“ Der damals noch berufstätige Bankangestellte unterzog sich einer komplizierten Doppel-Transplantation. „Nach anfänglichen Schwierigkeiten verlief die Genesung gut. Es war ein großes Geschenk – ich bin unendlich dankbar, dass mir geholfen wurde. Heute führe ich ein fast normales Leben, mache viel Sport und bewege mich in der Natur. Seit 20 Jahren lebe ich nun mit fremden Organen – das ist eine außergewöhnlich lange Zeit.“ Wasserbauer und seine Frau Olga sind seit vielen Jahren auch im Selbsthilfeverein "Niere Oberösterreich" aktiv und möchten den betroffenen Menschen Mut machen. "Man muss einfach sehen, was nach einer gelungenen Transplantation wieder alles möglich ist, und wie schön das Leben trotzdem sein kann."

Franz Wasserbauer | Foto: Wasserbauer

Grundsätzlich werden Organspenden und Organspende-Operationen nur in Spezialkliniken durchgeführt. Für die Entnahme und Spende eines Organs sind eine große und übergeordnete Logistik und diverse Verfahren notwendig, wie zum Beispiel eine spezielle Hirntoddiagnostik. "Hier arbeiten wir im Bedarfsfall mit großen Kliniken österreichweit zusammen", heißt es dazu aus dem Krankenhaus. Der ärztliche Direktor des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums, Alexander Lang, ist überzeugt von der Sinnhaftigkeit einer Organspende. Er sagt: „Es ist ein stiller Akt der Menschlichkeit und Solidarität mit Mitmenschen. Es kann wahrscheinlich kein großzügigeres Geschenk geben, als nach dem eigenen, unvermeidbaren Tod einem anderen Menschen ein Überleben zu schenken. Deshalb ist es mir ein persönliches Anliegen, für Organspende einzutreten – weil sie Leben rettet.“ Allerdings ist nicht jedes entnommene Organ transplantierbar.

Keine Altersgrenze

Faktoren wie der Zustand des Organs, die medizinische Kompatibilität oder das verfügbare Zeitfenster spielen eine Rolle. "Es gibt auch keine Altersgrenze nach oben. Organe eines sportlichen und gesunden 70-Jährigen können besser beschaffen sein als Organe eines 50-jährigen lebenslangen Rauchers oder an schweren Krankheiten leidenden Menschen", weiß Angelika Reitböck aus Steyrling. Sie ist Präsidentin des österreichischen Hausärzteverbands.

Bewusst nachdenken

"Viele warten dringend auf ein Spenderorgan, oft Monate bis Jahre. Sie sind meistens in einem schwierigen körperlichen Zustand. Die Freude ist dann sehr groß, wenn schließlich ein passendes gefunden wird", so Reitböck. Sie rät dazu, über eine mögliche Spende bewusst nachzudenken. "Es reicht im Prinzip ein formloses Stück Papier mit Namen, Geburtsdatum und der Willensbekundung zur oder gegen die Organspende mit Datum und Unterschrift."

Franz Wasserbauer erholt sich gerne in der Natur. | Foto: Wasserbauer
Franz Wasserbauer | Foto: Wasserbauer

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