Miriam Schmidt
Lebenswunsch mit Traumberuf verknüpft

Miriam Schmidt bringt ihre Hunde Yaro und Cairo regelmäßig in den Unterricht im Gymnasium Schlierbach mit.  | Foto: Schmidt
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Die Mollnerin Miriam Schmidt unterrichtet Chemie und Religion am Gymnasium Schlierbach und bringt regelmäßig ihre beiden Therapie- und Schulhunde Yaro und Cairo mit in den Unterricht. 

MOLLN/SCHLIERBACH. Miriam Schmidt lebt seit einem Jahr zusammen mit ihrem Mann und den drei Windhunden Yaro, Farkas und Cairo in Molln. Sie unterrichtet Chemie und evangelische Religion am Gymnasium Schlierbach. Hunde hat Schmidt immer schon geliebt: "Schon als kleines Kind wollte ich unbedingt einen Hund haben. Leider musste ich viele Jahre warten, um mir meinen lange gehegten Traum zu erfüllen. Doch nun bin ich überglücklich meine Leidenschaft für Hunde und meinen Traumjob gemeinsam verbinden zu können! Es ist einfach schön, anderen Menschen mit den Hunden eine Freude zu bereiten." Die gebürtige Deutsche machte vor vier Jahren mit ihrem ersten Hund Yaro die Ausbildung zum Therapiehund beim Verein "Tiere helfen leben". Seitdem kann sie sich die Hunde in ihren Unterrichtsstunden nicht mehr wegdenken.

"Die Kinder sind begeistert, sie lieben die Hunde. Sie nehmen Rücksicht wenn die Hunde im Raum sind, werden leiser und stellen den Tieren einen Wassernapf hin. Sie sind toll mit den Hunden", ist die Mollnerin begeistert.

Yaro und Cairo nimmt Schmidt regelmäßig in die Schule mit, meistens einfach nur, damit die Hunde anwesend sind: "Ich achte darauf, dass die beiden ausreichend Schlaf und Freiraum bekommen. Entweder sie schlafen im Sekretariat oder ab und zu auch in der Direktion. Die Hunde sind maximal zwei Stunden am Tag und maximal zwei Mal pro Woche im Einsatz. Ich nehme sie immer nur gezielt in einer Gruppe mit und achte sehr darauf, dass sie ausreichende Ruhephasen haben."

Die Mollnerin achtet auf ausreichend Ruhe- und Erholungsphasen der Hunde und nimmt sie maximal zwei Stunden am Tag, höchstens zweimal in der Woche mit in den Unterricht.  | Foto: Schmidt
  • Die Mollnerin achtet auf ausreichend Ruhe- und Erholungsphasen der Hunde und nimmt sie maximal zwei Stunden am Tag, höchstens zweimal in der Woche mit in den Unterricht.
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Vor dem ersten Kennenlernen der Kinder mit den Hunden, macht die Lehrerin immer eine Art "Hundeführerschein" und bereitet neue Kinder auf ihre beiden vierbeinigen Lieblinge vor. Generell geht das Mitnehmen der Hunde auch nur mit der Einverständnis der Lehrer, Eltern und natürlich der Schülerinnen und Schüler. "Yaro und Cairo gehören in Schlierbach richtig zum Kollegium dazu. Das macht mich unheimlich glücklich!"

Der geborene Therapiehund

Cairo ist ein spanischer Windhund, ein Galgo Espanol. Vor etwas mehr als zwei Jahren wurde der Hund auf der Straße gefunden und Schmidt konnte ihn gemeinsam mit ihrem Mann retten. Doch die Mollnerin erzählt, dass jedes Jahr tausende von Galgos das gleiche Schicksal wie Cairo teilen und leider nicht gerettet werden. Galgos seien, laut Schmidt, wundervolle, feinfühlige und liebesbedürftige Tiere, eigentlich die idealen Familienhunde.

Der spanische Windhund Cairo hat eine schwere Vergangenheit hinter sich und freut sich jetzt umso mehr über die Liebe und Zuneigung von Menschen.  | Foto: Schmidt
  • Der spanische Windhund Cairo hat eine schwere Vergangenheit hinter sich und freut sich jetzt umso mehr über die Liebe und Zuneigung von Menschen.
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"In Spanien gelten Galgos leider als Nutztiere und werden oftmals auch so behandelt. Die Narben an Cairos Körper lassen erahnen, was er erlebt haben muss. Streicheleinheiten und Zuneigung sind das Schönste für Cairo. Er ist der geborene Therapiehund und er liebt es, genauso wie Yaro, unter lieben Menschen zu sein." Die gemeinsame Arbeit mit Cairo bedeutet der Mollnerin sehr viel, weil er ein gutes Beispiel dafür sei, dass ehemalige Straßenhunde nicht nur genauso wundervolle Familienmitglieder sein können, sondern man mit ihnen sogar eine so anspruchsvolle Ausbildung, wie die Therapiebegleithundeausbildung, machen könne. 

Ein Allroundtalent

Das sogenannte "Perle-System" in Schlierbach, macht es Schmidt auch möglich, eigene "Hunde-Perle-Stunden" anbieten zu können. "Perle" bedeutet "Personalisiertes Lernen" und sieht fünf Stunden pro Woche vor, in denen die Schülerinnen und Schüler eine "Perle-Stunde" wählen können, die sie persönlich interessiert. Dadurch, dass die Unterrichtseinheiten im Gymnasium Schlierbach nur 43 Minuten, anstatt den üblichen 50 Minuten, dauern, entstehen Freiräume die für die "Hunde-Perle", "Sport-Perle", "Lese-Perle", und vieles mehr verwendet werden. In den extra Hundestunden lernt Schmidt den Kindern, wie man mit Hunden umgeht: "Die Perle-Stunden bestehen bei mir aus jeweils einem Teil Theorie und einem Teil Praxis. In der Theorie lernen die Kinder Interessantes und Wissenswertes über Hunde, in den Praxisstunden gehen wir gemeinsam spazieren, spielen Spiele oder üben Tricks. In der Lese-Perle tapst der Hund zwischen den Schülerinnen und Schülern rum und holt sich seine Streicheleinheiten ab", schmunzelt die Mollnerin.

In der "Lese-Perle" tapsen die Schulhunde herum und holen sich ihre Streicheleinheiten von den Kindern ab.  | Foto: Schmidt
  • In der "Lese-Perle" tapsen die Schulhunde herum und holen sich ihre Streicheleinheiten von den Kindern ab.
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Als Abschluss der "Perle-Stunden" bekommen die Kinder ein Erinnerungsheft mit gemeinsamen Fotos, indem sie auch das Gelernte reingeben können und ihr eigenes kleines "Hundefachbuch" zuhause haben. 

Ein Lächeln im Gesicht

Doch nicht nur zum Lernen werden die Therapiehunde eingesetzt, oftmals helfen sie auch die Angst von Schülerinnen und Schülern oder Lehrkräften gegenüber der Tiere zu nehmen. Früher besuchte Schmidt ehrenamtlich Seniorenheime mit ihren treuen Begleitern. Leider wurde das mit der Pandemie zu kompliziert, doch sie ist sich sicher: "Sobald es die Situation wieder zulässt, möchte ich unbedingt Alten- und Pflegeheime besuchen. Es ist wahnsinnig schön alten oder auch kranken Menschen damit zu helfen und ein Lächeln auf das Gesicht zaubern zu können!"

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