Neue Mittelschule in der Kritik
Eine Diskussion um die Neue Mittelschule ist in Grünburg
losgetreten worden
¶GRÜNBURG. Nicht überzeugt vom Konzept der Neuen Mittelschule ist Christian Schachermayr, Direktor der Hauptschule in Grünburg. 2015 soll sie laut Gesetzesbeschluss österreichweit eingeführt werden. „Wir haben uns schon vor zwei Jahren überlegt, ob wir uns am Schulversuch beteiligen sollen und uns dagegen entschieden“, so Schachermayr.
So wie es dargestellt wird, sei es ein zu euphorisches Konzept. Zu viele Fragen sind laut Schachermayr noch offen, vieles ist nicht ausgereift. „Es ist eine politische Diskussion und geht an der Sache vorbei. Eine Diskussion nur an Schlagworten und politischen Ideologien festzumachen, wäre nicht zielführend und auch nicht seriös. „Ich denke auch, dass die Kooperation mit den AHS-Lehrern nicht wirklich funktioniert. Wichtig ist, was in einer Schule drin ist und nicht, was draufsteht. Wir bekommen regelmäßig Rückmeldungen aus höheren Schulen, dass unsere Absolventen ihre Reifeprüfung mit ausgezeichnetem Erfolg abgelegt haben. Bei uns wird gut gearbeitet“, so der Direktor.
Bürgermeister Gerald Augustin (ÖVP): „Ich sehe das genau so. Ich bin sehr zufrieden mit der bestehenden Hauptschule. Ich verstehe auch nicht, warum man was ändern soll, wenn es wirklich gut funktioniert. Unsere Schule hat einen guten Ruf auch in den höheren Schulen.“
Anders sieht das Vizebürgermeister Gerold Gassenbauer von der SPÖ: „Ich bin enttäuscht, dass die Abstimmung vor ein paar Jahren gegen die Neue Mittelschule ausgegangen ist. Die Bezirksschulinspektorin hat mir signalisiert, dass wir jetzt wohl bei den letzten dabei sein werden. Es ist eine vertane Chance. Viele Ressourcen wären in unsere Schule geflossen. Je früher wir eine Neue Mittelschule haben, umso besser wäre es und ein Schritt in die richtige Richtung.“
„Das Konzept der Neuen Mittelschule überzeugt“
Bezirks-Schulinspektorin Sibylle Schmid ist von der Neuen Mittelschule überzeugt. „Am bedeutsamsten erscheint mir die Verankerung einer modernen Pädagogik, die den Begriff des personalisierten Lernens in den Mittelpunkt rückt und sich an den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schüler orientiert. Selbstständiges, forschendes Lernen und das gemeinsame Reflektieren der erzielten Ergebnisse soll Freude am Lernen erhalten und die Kinder auf lebenslanges Lernen vorbereiten“.
Im Bezirk gibt es bisher einen Schulversuch (HS Pettenbach). Für kommendes Schuljahr haben folgende Schulen um den Schulversuch angesucht: HS1 und HS2 Kirchdorf sowie die HS Wartberg. Im Bezirk gibt es insgesamt zehn Hauptschulen.
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