Bombendrohung
Polizei räumte Rathaus in Kremsmünster

- Das Rathaus in Kremsmünster wurde von der Polizei nach Sprengstoff durchsucht.
- Foto: Gemeinde Kremsmünster
- hochgeladen von Franz Staudinger
Am 4. April drohte eine Frau, eine Bombe im Rathaus Kremsmünster hochgehen zu lassen.
KREMSMÜNSTER. Große Aufregung herrschte im Rathaus, nachdem eine Frau einer Mitarbeiterin mit der Sprengung des Gebäudes gedroht hatte. Die Folge: ein Polizeieinsatz, eine Festnahme sowie eine Durchsuchung des Amtsgebäudes durch Sprengstoffspürhunde.
Zunehmende Aggressionen
Amtsleiter Reinhard Haider dazu: „Unsere Mitarbeiter hatten natürlich Angst – völlig nachvollziehbar. Eine Gemeinde hat nicht immer nur gute Nachrichten zu überbringen. Aber eines ist klar: Erstens arbeiten wir auf Basis von Recht und Gesetz, und zweitens ist es inakzeptabel, dass unser Personal bedroht wird – aus welchem Grund auch immer.“ Laut Haider sind bedrohliche Situationen in den vergangenen Jahren im Rathaus häufiger geworden: „Oft ist es nur ein rauer Ton, manchmal aber auch verbale Drohungen – und in seltenen Fällen sogar körperliche Übergriffe.“

- Amtsleiter Reinhard Haider.
- Foto: Haider
- hochgeladen von Franz Staudinger
Besonders bei Volksbegehren müssen Rathäuser auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten zugänglich sein – wie etwa an jenem Freitagnachmittag in Kremsmünster. „Aus Kostengründen ist dann meist nur ein Mitarbeiter anwesend – und entsprechend ungeschützt“, erklärt Haider. „Ich habe daher bereits am nächsten Tag angeordnet, dass unser Bürgerservice künftig nur noch bei Anwesenheit von mindestens zwei Mitarbeitenden geöffnet wird.“ Man denke zudem in Kremsmünster über weiterführende Sicherheitsmaßnahmen nach: „Von einem Zugangssystem nach Vorbild der Nachtapotheken bis hin zu elektronischen Zutrittskontrollen – wir prüfen alle Optionen. Dieser Vorfall zeigt deutlich: Die Sicherheit unserer Mitarbeitenden hat oberste Priorität. Wir müssen jetzt handeln.“
"Situation dramatisch verschärft"
Bürgermeister Gerhard Obernberger beobachtet eine zunehmende Verrohung im gesellschaftlichen Umgangston. „In den vergangenen Jahren hat sich diese Entwicklung dramatisch verschärft. Davon betroffen sind nicht nur die Mitarbeiter im Rathaus, sondern auch die politischen Mandatsträger. Wir müssen gemeinsam Wege finden, um dieser besorgniserregenden Tendenz entgegenzuwirken.“


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