„Und sie steigen weiter – wieder hohe Ausschüttungen an die Firmeneigentümer“
PRO-GE präsentiert AK-Studie über die wirtschaftliche Situation der Mittel- und Großbetriebe im Raum Steyr-Kirchdorf
BEZIRK (sta). Seit vier Jahren untersucht die AK OÖ im Auftrag der PRO-GE die wirtschaftliche Entwicklung und Lage der Mittel- und Großbetriebe in der Region Steyr-Kirchdorf. Für das Geschäftsjahr 2011 standen die veröffentlichten Jahresabschlüsse von 76 Mittel- und Großbetrieben mit insgesamt 24.469 Beschäftigten zur Verfügung. Laut Studie gab es einen deutlichen Produktivitätszuwachs. Allerdings sind auch Gewinnauszahlungen an die Eigentümer enorm angestiegen. Die PRO-GE fordert daher kräftige Lohnerhöhungen für die Beschäftigten bei den kommenden Kollektivvertragsverhandlungen.
Die durchschnittliche Produktivität (ordentliche Wertschöpfung) je Beschäftigtem legte von 2010 auf 2011 mit +7,5 Prozent deutlich stärker zu als der durchschnittliche Personalaufwand je Beschäftigtem mit +5,5 Prozent. Gleichzeitig ist die durchschnittliche Gewinnauszahlung an die Eigentümer pro Beschäftigtem von 2010 auf 2011 gleich um mehr als 35 Prozent angestiegen. Also mehr als sechs mal so stark als der durchschnittliche Personalaufwand. Der durchschnittliche Überschuss der Pro-Kopf-Wertschöpfung (Produktivität) über den Pro-Kopf-Personalaufwand erhöhte sich 2011 – zum Vorteil der Unternehmen - im Vergleich zum Vorjahr um 11,9 Prozent auf mehr als 25.800 Euro pro Person und Jahr.
Die Ergebnisse der Studie wurden am 18. April 2013 im Rahmen einer Veranstaltung der PRO-GE Steyr-Kirchdorf von Betriebswirt Mag. Reinhard Brachinger von der AK OÖ Abteilung Kompetenzzentrum Betriebliche Interessenvertretung (KBI) in der AK Kirchdorf präsentiert.
„Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass sich die Verteilungsschieflage verfestigt hat. Grund genug für kräftige Lohnerhöhungen bei den kommenden Kollektivvertragsverhandlungen und einen Mindestlohn von 1.700 Euro“, sagt Reinhold Binder, PRO-GE Bezirkssekretär.
Auch die Forderung zur sechsten Urlaubswoche wird bekräftigt. „Kolleginnen und Kollegen die immer fleißig gearbeitet haben, aber durch Firmen- Wechsel nicht die dafür notwendige 25-jährige Betriebszugehörigkeit schaffen, sollen in Zukunft auch Anspruch auf die sechste Urlaubswoche haben“, so Hubert Wildauer, PRO-GE stv. Bezirksvorsitzender Kirchdorf/Krems.
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