"Spieler zu formen, ist eine reizvolle Aufgabe"

MICHELDORF (sta) In den Spielen gegen Kanada, Iran und Argentinien auf Augenhöhe und trotzdem am Ziel vorbei - so lautet das Resümee nach der Weltmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Österreich schied in der Vorrunde aus. Die BezirksRundschau sprach mit Mario Huemerlehner (35), der als Assistenztrainer von Hermann Stadler mit dabei war.

BezirksRundschau: Mario, warum seid ihr schon in der Vorrunde gescheitert?
Huemerlehner: Wir haben unser Ziel, das Achtelfinale, nicht erreicht, weil es an Kleinigkeiten im taktischen Bereich gefehlt hat. Ich bin trotzdem stolz auf die Leistung der Burschen, auch wenn sie unsere Vorgaben nicht immer umsetzen konnten.

Wie bist du zum Nationalteam gekommen?
Ich bin jetzt ein Jahr dabei und habe den Hermann schon von meiner Arbeit in den oberösterreichischen Leistungszentren (LAZ) gekannt. Meine detaillierte Arbeitsweise hat ihm sehr gefallen. Er hat auf prominente Namen verzichtet und mir eine Chance gegeben. Das ist unüblich und dafür bin ich ihm sehr dankbar, denn es war immer ein Ziel von mir, in einer Österreichischen Nationalmannschaft mit dabei zu sein.

Seit wann bist du Trainer?
Ich bin seit 14 Jahren Trainer. Meine A-Lizenz Prüfung habe ich mit 28 in meiner aktiven Zeit als Spieler für Micheldorf gemacht, kurz bevor ich für ein Jahr nach England ging, um mich auch im Ausland als Trainer weiterzubilden. Momentan bin ich für die besten Nachwuchsspieler von 12 bis 14 Jahren in Oberösterreich verantwortlich. Das ist eine sehr reizvolle Aufgabe, denn in diesem Lernabschnitt kann man die Spieler am meisten formen. Bei der WM waren auch zwei meiner Schützlinge dabei, die ich seit ihrem zehnten Lebensjahr im LAZ Steyr trainiert habe. Das ist eine schöne Geschichte.

Du bist hauptberuflich Lehrer. Wie geht sich das aus?
Ich unterrichte Englisch und Turnen in einer Neuen Mittelschule in Steyr. Mein Direktor und die Bezirks-Schulinspektorin haben zum Glück Verständnis für meine Leidenschaft und unterstützen mich nach ihren Möglichkeiten.

Bist du ein strenger Trainer?
Ich bin fordernd und konsequent. Ich bringe viel ein, dafür verlange ich auch harte Arbeit und Eigenverantwortung der Spieler. Wenn ich dann aber sehe, dass ich dabei mitgeholfen habe, dass sie ihr wahres Potenzial entwickeln und auch auf den Platz bringen, dann sind das Glücksgefühle, die für viel investierte Zeit entschädigen.