Gärtnerei Bergmair-Russmann
Mitarbeiterwechsel und Nachfolgersuche als Herausforderungen der Zukunft

- Lehrlingsredakteurin Doreen Forster und ihr Chef Engelbert Bergmair-Russmann.
- Foto: Gärtnerei Bergmair-Russmann
- hochgeladen von Martina Weymayer
GRÜNBURG. Doreen Forster, Gärtnerin und Floristin in der Gärtnerei Bergmair-Russmann in Obergrünburg, bat ihren Chef zum Interview.
Würdest du dich als Unternehmer eher zu den Corona-Gewinnern oder -Verlierern zählen?
Bergmair-Russmann: Corona war eine Riesen-Katastrophe, Verzweiflung und Herausforderung, aber es war zu bewältigen. Die meisten in dieser Branche zählen zu den Corona-Gewinnern. Auch wenn´s am Anfang eine Herausforderung war, gehören wir nicht zu den Corona-Verlierern.
Welche Maßnahmen waren in der Pandemie wichtig in der Gärtnerei?
Trotz der Ungewissheit wurde bei uns weiter produziert und positiv nach vorne geschaut. In dieser Zeit wurden die Filialen generalrenoviert und durchgeputzt.
Hat sich jetzt in der Gärtnerei durch Corona etwas geändert oder müsste etwas umgestellt werden?
Die letzten zwei Jahre sind nicht vergleichbar mit einem normalen Jahr. Im August wurden die Jungpflanzen für nächstes Jahr bestellt. Der Vergleich war sehr schwierig, da der Umsatz der vergangenen zwei Jahre komplett anders war.
Wenn man sich die Chronik genau anschaut, gibt es die Gärtnerei schon seit Generationen. Wie hast du den Betrieb in deiner Zeit beeinflusst?
Vor allem modernisiert. Früher wurde alles mit der Hand gegossen, jetzt haben wir eine automatische Bewässerung. Wir produzieren giftfrei und haben uns eine auffälligere Werbelinie einfallen lassen.
Wo siehst du die Gärtnerei in zehn Jahren?
Dann möchte ich einen Nachfolger gefunden haben, den ich fünf Jahre lang in die Selbstständigkeit begleiten werde. Auch ein Mitarbeiterwechsel steht an, da viele in die Pension gehen.
Wer oder wen könntest du dir als Nachfolger deiner Gärtnerei vorstellen?
Meine Töchter Ines und Sarah können es sich vorstellen. Sie fahren am Wochenende immer mit in die Gärtnerei und produzieren in einem Glashaus schon selber Stecklinge. Ich würde aber auch an jemand anderen übergeben. Es wäre super, wenn es mit der Gärtnerei weitergeht.
Was ist für den Nachfolger wichtig, um die Gärtnerei effizient führen zu können?
Weitblick, Flexibilität und Liebe zu den Blumen. Die Mitarbeiter sollen sich wohlfühlen und gerne in die Arbeit gehen. Das Miteinander ist wichtig.
Was ist für dich das Schönste daran, Chef zu sein?
Hundertprozentig kann man nie zufrieden sein und braucht man auch nicht. Wenn ein perfektes Jahr kommt, höre ich auf. Die Pflanzen wachsen allerdings immer verschieden, es gibt nie die gleiche Witterung. Grundsätzlich habe ich die Firma so hingeleitet, wie ich sie haben wollte. Es ist nicht immer alles profitabel, egal ob in der Produktion oder in der Floristik. Was zählt, ist die Gesamtheit.
ein Beitrag von Lehrlingsredakteurin Doreen Forster


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