EEG Kremsmauer & Kalkalpen-Strom
Ökostrom aus der Region zum fairen Preis für alle

- Nach längerem Stillstand konnte das 1989 errichtete Kleinstkraftwerk der Fürstlich Schaumburg-Lippischen Forstverwaltung in Steyrling wieder in Betrieb genommen werden.
- Foto: EEG Kremsmauer
- hochgeladen von Martina Weymayer
Die Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften Kremsmauer und Kalkalpen-Strom sind für den Regionalitätspreis 2024 nominiert.
BEZIRK KIRCHDORF. Die Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft (EEG) Kremsmauer, die im September 2023 gegründet wurde, freut sich über ein bedeutendes Wachstum und die erfolgreiche Integration erneuerbarer Energiequellen in der Region. Mit nunmehr 95 aktiven Mitgliedern aus den Gemeinden Molln, Klaus an der Pyhrnbahn mit Steyrling und Kniewas, St. Pankraz, Roßleithen und Windischgarsten – alle angeschlossen am Umspannwerk Klaus – setzt die Gemeinschaft mit Unterstützung der Firma neoom aus Freistadt neue Maßstäbe für nachhaltige und kostengünstige Energie.
Photovoltaik und Wasserkraft
Neben den Photovoltaikanlagen tragen auch die Wasserkraftwerke der Schaumburg-Lippischen Forstverwaltung und der Familie Schlader zur Stromversorgung der Energiegemeinschaft bei. Nach längerem Stillstand konnte das 1989 errichtete Kleinstkraftwerk der Fürstlich Schaumburg-Lippischen Forstverwaltung in Steyrling wieder in Betrieb genommen werden. Seither versorgt es die Forstverwaltung sowie weitere Objekte mit Strom. Der Überschuss-Strom wird in die EEG eingeleitet. Familie Schlader aus Kniewas betreibt unter der Firma „Vorderhabach Energie und Forst GmbH“ ein Kleinwasserkraftwerk am Steyrling-Bach, der über das Prielgebiet und den Traglbach von der Kremsmauer mit Wasser gespeist wird. Dieses Wasserkraftwerk wurde in den 1950er-Jahren erbaut, 2022/2023 renoviert und auf neuesten Stand gebracht. Es verfügt über eine durchschnittliche Jahres-Stromproduktion von ca. 1,2 Millionen Kilowattstunden. Seit Juni 2024 ist Familie Schlader mit diesem Kraftwerk Mitglied in der EEG Kremsmauer.
Kleinwasserkraftwerke wie diese sind umweltfreundlich, nutzen die Wasserkraft effizient und tragen zur nachhaltigen Energieversorgung in unserem Gebiet bei. Die Stromerzeugung erfolgt kontinuierlich und ist nur abhängig von der Wasserführung der einleitenden Bäche. Somit kann die EEG auch in der Nacht oder bei Schlechtwetterperioden den günstigeren Strom aus der EEG zur Verfügung stellen.
Molln als Vorreiter-Community
Die Gemeinde Molln zeichnet sich durch das Einbringen mehrerer Zählpunkte als Vorreiter-Community in Sachen Energiegemeinschaft aus. "Grüner" Strom aus erneuerbaren Energiequellen ist nicht nur eine Frage der viel diskutierten CO2 Bilanz. Auch die regionale Wertschöpfung spielte für die Gemeindevertreter bei der Wahl der Energieversorgung eine große Rolle. „Mit dem Beitritt zur Energiegemeinschaft Kremsmauer konnten wir sprichwörtlich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen", freut sich Bürgermeister Andreas Rußmann über den einstimmigen Gemeinderatsbeschluss und erklärt: "Erstens verringern wir unseren ökologischen Fußabdruck durch CO2-Reduktion. Zweitens stärken wir die regionale Wasserkraft- und PV- Stromproduzenten, in dem wir mit unserem Beitritt für die Erzeuger und Verbraucher die günstigen Liefer- und Einspeisekonditionen sichern." Als Energiespargemeinde Molln beschäftige man sich schon seit vielen Jahren mit den Energiethemen.
"Mit der Installation von PV-Anlagen, der LED-Umstellung der Straßenbeleuchtung und öffentlicher Räumlichkeiten, der Installation einer Wärmepumpe und moderner Heizungssteuerung haben wir quasi als unsere `Hausaufgaben´ bereits wahrgenommen."
Andreas Rußmann
Mit der Errichtung eines Pumpspeicherkraftwerks, der Suche nach heimischen Gasvorräten und der Errichtung einer großen Agri-PV Anlage treffen viele Pläne und Vorhaben rund um die Zukunft der Energieversorgung in Molln aufeinander. "Ich hoffe, die Gemeinde Molln kann auch von diesen Projekten profitieren, ähnlich wie jetzt vom Beitritt zur Energiegemeinschaft Kremsmauer", so der Bürgermeister.
Netzwerk ums Stodertal erweitern
Auch neun renommierte Unternehmen verstärken die EEG mit ihrem Engagement für erneuerbare Energien. In einem nächsten Schritt lädt die EEG Kremsmauer auch die Gemeinden Vorderstoder und Hinterstoder ein, sich der Bewegung anzuschließen. Diese Einladung steht im Einklang mit der Vision der Gemeinschaft, ein Netzwerk zu schaffen, das über die Grenzen hinausgeht und durch die Energie Gemeinschaft Kalkalpen-Strom, angebunden am Umspannwerk Pyhrn, ergänzt wird. Diese Energie Gemeinschaft, gegründet im Frühjahr 2024, hat bereits 90 Mitglieder (Stand: 10. Juli 2024) und umfasst die Gemeinden Windischgarsten, Roßleithen, Hinterstoder, Vorderstoder, Edlbach, Rosenau am Hengstpass und Spital am Pyhrn.
Zehn Gemeinden, 7.000 Haushalte
Diese beiden EEGs umspannen somit zehn Gemeinden mit etwa 14.600 Einwohnern in rund 7.000 Haushalten und erstreckt sich über eine Fläche von 831 Quadratkilometer. Jeder kann mitmachen, der über einen sogenannten Zählpunkt mit Smartmeter verfügt. Die Anmeldung ist unkompliziert und kann auch über die neoom-Handy-App erledigt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob man selbst auch Strom erzeugt, oder diesen nur beziehen möchte. Der Restbedarf oder der Überschuss wird von den einzelnen Mitgliedern genauso bezogen oder eingespeist, wie sie es mit ihren Lieferanten oder Abnehmern vereinbart haben. Es muss daher also kein bestehender Stromvertrag gekündigt werden, die Stromversorgung und -abnahme ist jederzeit gewährleistet.
Nachhaltige Energiezukunft gestalten
Die EEG Kremsmauer und die EEG Kalkalpen-Strom setzen eine Initiative, die darauf abzielt, die Nutzung erneuerbarer Energiequellen zu fördern und die Energieunabhängigkeit in der Region zu stärken. Durch die Bündelung lokaler Ressourcen und die Förderung von Kooperationen zwischen Gemeinden und Unternehmen, streben die Gemeinschaften danach, eine nachhaltige Energiezukunft zu gestalten.
Weitere Informationen unter www.eeg-kremsmauer.at bzw. für KalkAlpen-Strom www.neoom.com


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.