Ferlacher Gin
Ein ganz besonderer Tropfen
Gin – das Trendgetränk schlechthin. Guten Gin gibt es häufig, guter Gin, der auch noch regional ist, ist eher selten. In Ferlach gibt es den „Bengin“, eine kleine Marke, die besonderen Gin herstellt.
FERLACH. Benjamin und Martina haben sich aus Jux heraus einen Traum erfüllt: einen eigenen Gin. „Wir haben einfach gerne Gin getrunken, und wurden von einer anderen Marke dazu inspiriert, das selbst zu versuchen“, sagt Martina. Und so entstand letzen Juni kurzerhand ein eigener Gin. „Der Namen Bengin kommt von mir“, erklärt Benjamin, „Der Tingin, benannt nach Martina, ist nur im Winter erhältlich.“
Schaudestillerie geplant
Was als Hobby begonnen hat, ist mittlerweile zur Herausforderung geworden. Die beiden Gründer, die beide anderen hauptberuflichen Tätigkeiten nachgehen, investieren einen Großteil ihrer Freizeit in ihr Unternehmen. „Meine Mutter hilft auch sehr viel mit, sonst wäre das zu zweit schon sehr knapp“, sagt Benjamin. Und das Hobby soll bald noch größer werden: Die beiden wollen eine Schau-Destillerie in Ferlach eröffnen. „Wir sind da im Gespräch mit der Gemeinde bezüglich eines passenden Raumes, in dem wir die aufstellen könnten“, so Martina. Geplant ist eine Eröffnung bis Anfang 2022, wenn alles gut geht. Langfristiges Ziel ist ein gesundes Wachstum, so Benjamin, der Spaß soll erhalten bleiben. Bis auf das Brennen machen die beiden alles selbst: Vermarktung, Design, Vertrieb und auch das Ansetzen des Maische.
Spezielle Zutaten
Um den besonderen Geschmack zu bekommen, werden zuerst Wacholderbeeren in Neutralalkohol angesetzt. „Danach werden acht Botanicals hinzugegeben, die den besonderen Geschmack verleihen,“ sagt Martina. Um dann die Klarheit wieder herzustellen, wird die Maische erneut gebrannt. „Der fertige Gin wird dann noch mit einer getrockneten Blüte blau eingefärbt“, sagt Benjamin, und weißt auch gleich auf eine besondere Eigenschaft des Gins hin: Wenn man ihn mit Tonic Water mischt, wird er lila.
Persönliche Lieferung
Mit ihrem Gin haben sie heuer auch erstmals bei der Alpen-Adria-Verkostung teilgenommen, und wurden mit Bronze ausgezeichnet. „Das war natürlich eine Ehre, gleich beim Ersten Mal ausgezeichnet zu werden“, freut sich Martina immer noch. Der Gin ist im Heimatladen in Ferlach und Villach, sowie online oder bei den beiden persönlich erhältlich. „Bei großen Bestellungen liefern wir wir auch gerne unseren Gin persönlich aus, um uns Feedback zu holen und unsere Kunden kennen zu lernen“, sagt Benjamin.
Einzigartiger Geschmack
Auf die Frage, ob man Gin pur oder mit Tonic trinkt, könne man aber keine Antwort geben, so die Beiden. „Das ist Geschmackssache, unser Gin eignet sich definitiv für beides.“ Durch die besonderen Zutaten und das erneute Brennen wird der Gin aromatisch, aber trotz seines Alkoholgehaltes von 43% nicht scharf oder brennend. „Tonic kaschiert sehr viel, da geht viel an Geschmack verloren“, sagt Martina, einen Qualitätsgin trinkt man besser ohne Tonic.
Besonderer „Tingin“
Der Tingin, der momentan nicht erhältlich ist, basiert auf dem Bengin. „In den fertigen Bengin werden dann Schlehdornbeeren eingelegt. „Die werden aber leider erst nach dem ersten Frost reif“, sagt Martina, darum gibt es im Sommer keinen Tingin. „Dabei ist er ein tolles Sommergetränk“, sagt Benjamin, „er ist etwas süßer und sehr fruchtig.“ Mit 28% ist er außerdem etwas schwächer, als andere Gins, und eignet sich daher gut für Mischungen.
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