Aus für Ferlachs Sportzentrum
Ferlacher Verein bald heimatlos?

Das 2020 neueröffnete Sporthaus der Mannschaft aus Unterbergen steht vielleicht bald leer. | Foto: RegionalMedien
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In der Gemeinderatssitzung vom 11. Juli wurde das geplante Ferlacher Sportzentrum ad acta gelegt. Der Rechtsstreit um Grundstücke sorgt dafür, dass der Gemeinderat dem Bauvorhaben einen Riegel vor setzt. Die Kosten wären von fünf Millionen auf neun Millionen gestiegen.

FERLACH. Es hätte alles so schön sein können. Ferlachs Fußballvereine leiden unter einem massiven Infrastrukturproblem. Aufgrund dessen wollte man vonseiten der Stadt ein großes Sportzentrum in Kirschentheuer errichten, welches den Vereinen sowie dem Nachwuchs des ATUS Ferlach sowie der DSG Ferlach ein neues Zuhause bieten sollte, aber auch der Eisläuferin Vanessa Herzog eine zeitgemäße und moderne Sportstätte bieten sollte. Als idealer Standort wurde ein rund 60.000 Quadratmeter umfassendes Grundstück zwischen Kirschentheuer und Görtschach nördlich der Landesstraße B 85 ausgewählt. Neben Fußballfeldern sollte ein Tribünenkomplex mit Kantine, mehrere Kabinen mit modernen Sanitäranlagen, eine Speedskating-Bahn sowie ein naturschutzfachliches Begleitprojekt, ein Biotop als Amphibienlebensraum, errichtet werden.

Rechtsstreit

2019 wurde mit dem Grundstückeigentümern eine Einigung erzielt und mit dem Umwidmungsverfahren begonnen. Eine besonders umfangreiche Prüfung der Standorteignung wurde durchgeführt und somit konnte 2021 das Umwidmungsverfahren beschlossen werden. Das Widmungsverfahren wurde damals nicht an die Kärntner Landesregierung weitergeleitet, da ein Grundstückseigentümer nicht mehr verkaufen wollte. Somit zog die Gemeinde vor Gericht und im Jänner 2023 erfolgte das Urteil zu den Gunsten der Stadtgemeinde. Die gegnerische Partei hat Berufung eingelegt, der Berufung wurde stattgegeben und das Verfahren wurde an das Erstgericht zur neuerlichen Verhandlung zurückgewiesen. Nun dauert der Rechtsstreit bereits mehrere Jahre und die Baukosten, welche sich ursprünglich auf fünf Millionen Euro beliefen, stiegen drastisch auf rund neun Millionen Euro an. Genauso sprang bereits ein Bauträger, der das Sportzentrum bauen wollte, vom Projekt ab. Sollte der Gemeinde Ferlach Recht zugesprochen werden, müsste die Gemeinde die Gründe Stück für Stück ohne Zusicherung, dass die Landesregierung die Gründe umwidmet, gekauft werden. Da der Verzugszins bereits 32 Prozent beträgt, würde es nur alleine für den Flächenankauf eine Kostenerhöhung von 172.772,26 Euro geben. Diese Finanzierungsbasis würde langfristig sämtliche finanzielle Spielräume der Gemeinde binden. Deshalb hat man sich vonseiten der Stadt dazu entschieden, dem Sportzentrum einen Riegel vor zu schieben.

Was wird aus den betroffenen Vereinen?

"Ich bedauere es sehr, dass das Projekt "gestorben" ist. Das wäre eine zukunftweisende Geschichte für Ferlach gewesen. Als Sportstadt war es unser Ziel, neben den Eckpfeilern Handball und Eishockey, den erfolgreichen Fußballvereinen eine entsprechende Sportstätte zu schaffen. Besonders leid tut es mir für die Jugend von Ferlach, das politische und private Interessen das alles zum Fallen gebracht haben", erklärt Bürgermeister Appé (SPÖ). Dem schließt sich auch der Sektionsleiter Fußball der DSG Ferlach Ferdinand Ogris an: "Das ist ein herber Verlust für die Ferlacher Jugend". Ogris erklärt, dass er am Montag von Bürgermeister Appé darüber informiert wurde, dass das Sportzentrum nicht gebaut wird. Im Jahr 2030 läuft der Pachtvertrag für den Sportplatz in Unterbergen aus und es droht, dass der Aufsteiger in die Unterliga Ost dann heimatlos ist. "Wir werden uns zusammensetzten und gemeinsam eine Lösung finden müssen. Wir schieben den Ball an die Politik zurück und hoffen, dass sich der Bürgermeister dafür einsetzt, eine Alternative zu finden", schließt Ogris ab. Armin Deomic, Obamnn des ATUS Ferlach: "Für uns steht das sportliche im Vordergrund. Die letzten Jahre waren die Diskussionen rund um das Sportzentrum hauptsächlich politisch und nicht sportlich geführt. Wir haben einen intakten Sportplatz und haben keine Sorge, dass wir der Jugend nichts bieten können. Die bestehende Infrastruktur reicht", schließt Deomic ab.

Das 2020 neueröffnete Sporthaus der Mannschaft aus Unterbergen steht vielleicht bald leer. | Foto: RegionalMedien
Ingo Appé setzt dem Bau einen Riegel vor. | Foto: SPÖ Parlamentsclub
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