Hafnersee: Verkauf vorerst vom Tisch
Heute endete das Bieterverfahren zum Verkauf von Seegrund. Es gab keinen Interessenten. Gemeinde Keutschach ist erleichtert.
KEUTSCHACH (vep). Am Montag, 8. Jänner, endete das Bieterverfahren rund um den geplanten Verkauf von Seegrund am Hafnersee. Bis zuletzt setzte sich die Gemeinde, allen voran Bürgermeister Karl Dovjak, mit Verweis auf das Bundesvergabegesetz für eine Einstellung bzw. einen Widerruf dieses Verfahrens ein (Bericht: meinbezirk.at/2361697). Vor Weihnachten hatte eine Abordnung des Gemeinderates den Mitgliedern der Landesregierung eine diesbezügliche Petition überreicht und auch geltend gemacht, dass ein Teilverkauf dem von der Gemeinde verlangten Gesamtentwicklungskonzept widersprechen würde. Zuletzt wurde vergangene Woche ein Gutachten von einem Planungsbüro präsentiert, das zu dem Schluss kam, dass der vorgesehene Verkauf von landeseigenen Grundstücken am Hafnersee aus Sicht der Raumplanung sachlich nicht nachvollziehbar sei und der bestehenden raumplanerischen Rechtslage widersprechen würde. Zudem gebe es für eine touristische Nutzung keinen direkten Seezugang.
"Einwände wurden geprüft"
Das von der landeseigenen Seenimmobiliengesellschaft (SIG) ausgeschriebene Bieterverfahren wurde allerdings nicht gestoppt oder widerrufen. GF Reinhard Zechner erläutert: "Die Rechtslage wurde aufgrund der Einwände der Gemeinde Keutschach erneut geprüft, dies mit dem Ergebnis, dass das Bieterverfahren nicht abgebrochen wird." Wie Landeshauptmann Peter Kaiser erläuterte, wäre eine derartige Vorgangsweise nach eingehender rechtlicher Prüfung unmöglich gewesen und hätte teure und langwierige Schadenersatzansprüche nach sich ziehen können.
"Guter Tag für Keutschach"
Montag Nachmittag nach Ende des Bieterverfahrens wurde nun bekannt, dass der beabsichtigte Verkauf von zwei landeseigenen Grundstücken im Ausmaß von rund 13,5 Hektar am idyllischen Hafnersee vorerst gescheitert ist. Laut LH Kaiser hatte sich kein Kaufinteressent gefunden. "Es ist ein guter Tag für den Hafnersee, für die Gemeinde Keutschach am See und für das Land Kärnten!", sagte Dovjak erleichtert.
LH Kaiser will nun in nächster Zeit zu einem Runden Tisch laden, um die weitere Vorgangsweise zu besprechen und gemeinsam festzulegen. „Der Schutz des freien Seezugangs, die Sicherstellung der touristischen Weiterentwicklung und der betroffenen über 50 Arbeitsplätze waren und sind für mich unablässige Bedingungen, unabhängig ob oder an wen künftig Grundstücksteile verkauft werden“, betont er. Die Arbeitsplätze beziehen sich zum Großteil auf das am Hafnersee bereits bestehende Hotel.
Freien Seezugang erhalten
Der Keutschacher Bürgermeister ist jedenfalls überglücklich, dass der Verkauf vorerst geplatzt ist und die betreffenden Liegenschaften in öffentlicher Hand verbleiben. Dovjak: "Wer kämpft, wird am Ende belohnt. Ich begrüße die Einladung Peter Kaisers zum Runden Tisch. Unsere Positionierung wird weiterhin die selbe sein, die rund 130.000 m² Ramsar-Schutzgebiet müssen im öffentlichen Eigentum bleiben." Dovjak würde es zudem begrüßen, wenn nun ein touristisches Gesamtkonzept, vor allem für die "touristisch wertvollen Flächen im Norden des Hafnersees erstellt würde, das auch das örtliche Entwicklungskonzept berücksichtigt."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.