Ortslogistik: Keutschach "räumt auf"

Bürgermeister Karl Dovjak mit einem neuen Straßenschild: Die Bezeichnung Turiaweg orientiert sich an einem alten Flurnamen. Früher hieß der Hafnersee auch Turia See
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  • Bürgermeister Karl Dovjak mit einem neuen Straßenschild: Die Bezeichnung Turiaweg orientiert sich an einem alten Flurnamen. Früher hieß der Hafnersee auch Turia See
  • hochgeladen von Vanessa Pichler

KEUTSCHACH (vp). Seit vielen Jahren wird über die Einführung von Straßennamen in Keutschach diskutiert. Es gibt sehr oft Orientierungsprobleme, denn das System lehnt sich an jenes der von Maria Theresia 1770 eingeführten Konskriptionsnummerierung an. Das bedeutet: Nummern werden in der Reihenfolge der Errichtung der Gebäude vergeben. In Keutschach liegt etwa Rauth 1 nahe an Rauth 101. Es kam schon oft zu Problemen bei Einsatzkräften, Paketzustellern etc.

Mit Bürgern erarbeitet

Das wird sich nun ändern: Kürzlich wurde den Keutschachern ein letztes Mal das neue Ortslogistik-Konzept präsentiert, das unter ihrem Mitwirken bei drei vorangegangenen Bürgerversammlungen erarbeitet wurde. "Die Keutschacher haben sich ganz toll eingebracht", freut sich Bgm. Karl Dovjak. Die Gemeinde hat natürlich Vorschläge erarbeitet, vor allem Mitarbeiter Anton Miksche hat sich ins Zeug gelegt.
Bei den Benennungen hat man sich vor allem an alten Hof- und Flurnamen orientiert (Beispiele siehe unten). "Das hat auch etwas mit Identität zu tun", so Dovjak. "Es gibt Keutschacher, die sehr glücklich sind, alte Bezeichnungen, die sie aus ihrer Kindheit kennen, wiederzufinden."

Neue Namen ab 2018

Der Gemeinderat soll im Frühjahr die Verordnung beschließen. "Vorher klären wir noch offene Straßenbezeichnungen ab. Bei über 100 neuen Namen gibt es zwei bis drei Fälle, wo wir gemeinsam mit den Anrainern noch eine Lösung suchen", so Dovjak. 100.000 Euro sind für das Projekt im Budget vorgesehen. Im Jahr 2017 werden die Vorbereitungen bzw. Arbeiten am Design der Tafeln absolviert, mit 1. Jänner 2018 soll die neue Ortslogistik in Kraft treten. Ein Jahr lang gelten dann beide Adressen.
Was die Hausnummern betrifft, ist der Flächenwidmungsplan auf Basis des Ortsentwicklungskonzeptes wichtig, der demnächst in Auftrag gegeben wird. Dovjak: "Es geht darum, zu schauen, wo es noch freie Parzellen gibt. Die noch nicht bebauten Flächen wären in die Nummerierung zu integrieren."

Info-Büchlein geplant

Neben Straßen- und Hausnummernschildern wird es für alle 15 Ortschaften auch Schilder geben, ebenso neue Willkommens-Tafeln bei den Gemeinde-Einfahrten. Dovjak: "Bei der westlichen Ortseinfahrt nach Keutschach werden wir dann noch eine große Info-Tafel mit allen Bezeichnungen und Ortschaften mit einem Verweilplatz errichten." Und: Es wird ein Büchlein für die Keutschacher produziert. Darin erfahren sie, warum ihre Straße heißt, wie sie heißt - also die geschichtlichen Hintergründe.
Die Hausnummernschilder wird die Gemeinde natürlich kostenlos bereitstellen, wichtige Behörden und Institutionen werden von der Gemeinde über die neuen Adressen informiert.

Die drei Hauptrouten in Keutschach werden so heißen: Seentalstraße (Landesstraße), Pyramidenkogelstraße (zum Aussichtsturm) und Keutschacher Straße (durch den Ort).

An folgende "Regeln" hat sich die Gemeinde Keutschach bei der Wahl der Straßennamen gehalten:
>> Orientierung an allgemein bekannten und gebräuchlichen Weilerbezeichnungen.
>> Keine Personen-Namen fließen ein.
>> Bezeichnungen von bestehenden Weganlagen übernehmen, wenn dies sinnvoll erscheint.
>> Oberstes (von der Weganlage erschlossenes) Bauerngut für die Bezeichnung verwenden.
>> Kompliziertes Leitsystem vermeiden. Straßen sollen sich in ihrem Verlauf nicht in andere Straßen mit eigenem Namen verzweigen.

Beispiele neuer Bezeichnungen:
>>Kneippweg: Im Osten an der Grenze zu Klagenfurt wird es den Kneippweg geben. Denn früher gab es dort auf Klagenfurter Stadtgebiet eine Kneipp-Anstalt. Ein Haus auf Klagenfurter Gebiet ist nur über die Keutschacher Seite, den neuen Kneippweg, erreichbar. Dieses erhält ein Hausnummernschild mit Klagenfurter Wappen.

>>St. Margarethen: Durch den Ort verläuft die Gemeindegrenze zu Maria Wörth. Im kleinen Ort wird es keine Straßennamen, sondern eine Umnummerierung geben. Ein paar Häuser auf Reifnitzer Seite werden dann ortslogistisch von Keutschach übernommen. Sie erhalten dann das Schild "St. Margarethen XY" statt "Reifnitz XY".

>>Alte Flurnamen: z. B. Obere Tratten, Auf der Ladina, Brejeweg, Deberweg etc.

Bürgermeister Karl Dovjak mit einem neuen Straßenschild: Die Bezeichnung Turiaweg orientiert sich an einem alten Flurnamen. Früher hieß der Hafnersee auch Turia See
Bei der Präsentation des neuen Ortslogistik-Konzeptes | Foto: KK
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