Suchtgiftbereich wird vernachlässigt
Kriminalstatistik zeigt: Auflösung der Suchtgiftermittlungsgruppe wirkt sich aus.
(vp). Nicht nur kärntenweit weist die Kriminalstatistik für 2012 ein Minus gegenüber 2011 auf (- 0,9 Prozent). Auch im Bezirk Klagenfurt Land sank die Anzahl der angezeigten Fälle von 2.643 auf 2.419 (- 8,5 Prozent). Für Chefinspektor Alfred Fina, Kriminalreferent beim Bezirkspolizeikommando, erklärt sich dieser Rückgang aufgrund zweier Hauptpunkte. "Es gab eine eigene Suchtgiftermittlungsgruppe, die leider aufgelöst wurde." Und wo weniger ermittelt wird, sinken auch die Anzeigen - konkret von etwa 225 auf 95. Ein großer Rückgang.
Auch bei den Sachbeschädigungen verzeichnete man im Bezirk eine Verminderung um rund 20 Prozent (von 415 auf 332). Rechnet man diese beiden Rückgänge zusammen, kommt man in etwa auf das Gesamtergebnis der Statistik.
Fina weiter: "Bei einfachen Diebstählen hatten wir ein Plus von 0,2 Prozent - das waren 2012 insgesamt 478 angezeigte Fälle. Bei Einbrüchen - da gab es 316 - verzeichneten wir ein Plus von 7,8 Prozent."
Präventiv wirken
Die Zahlen belegen: Die Wiedereinführung der eigenen Suchtgiftermittlungsgruppe wäre sehr wichtig. Aus zwei Gründen, weiß Fina: "Erstens, um präventiv zu wirken und auch Neueinstiege - wenn möglich - zu verhindern. Zweitens, um die damit verbundene Beschaffungskriminalität einzudämmen."
Die Verringerung der geklärten bzw. angezeigten Suchtgiftdelikte spiegelt sich übrigens auch in der Aufklärungsquote wider: Diese verringerte sich 2012 um 4,9 Prozentpunkte (von 55,6 auf 50,6 Prozent) - entgegen dem Kärnten-Trend.
Vergleichswerte fehlen
Eine auffällige Entwicklung, die ganz Kärnten betrifft, ist der Anstieg bei den Internetbetrügereien. "Das merken auch wir im Bezirk", so Fina. "Allerdings gibt es da noch keine vernünftigen Vergleichswerte, da es sich um ein Thema handelt, das noch im Entstehen ist. Immer mehr Geschädigte merken mittlerweile aber, dass es sich um ein Delikt handelt, von dem sie betroffen sind."
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