Trend-Gastronomie im eigenen Zuhause

Heim-Gastronomin Sybille Fellner-Kisler hatte harte Lehrjahre: „Mein Vater war ein Gourmet der alten Schule“ | Foto: KK
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Geboren in Wien, aufgewachsen in der „Villa Riva“ in Pörtschach und zurück nach Wien. Heute lebt Sybille Fellner-Kisler (34) – zusammen mit ihrem Mann und den beiden Söhnen – in der Hofzeile 27 im Bezirk Döbling. Mit der WOCHE plaudert sie über den Werdegang ihres Restaurants „Hofzeile 27“.

WOCHE: Wie kam die Idee zu „Private Dinner“?
FELLNER-KISLER: Ich wollte mich schon immer mit einem Restaurant selbstständig machen. Viele meiner Freunde, die bei uns zu Gast waren, sagten, ich solle meine Kochkünste beruflich umsetzen. Bei einer Flasche Wein entstand die Idee, unsere Wohnung zu nutzen und mein Mann sagte: Warum kein Restaurant bei uns zu Hause? Worauf ich entgegnete: Das wäre optimal, doch dafür bekommen wir nie eine Genehmigung …

Sie mussten also einige Hürden überwinden?
Enorme. Von unzähligen Behördengängen und Einreichungen angefangen bis hin zu den Auflagen, die in unserem Falle die gleichen waren, wie bei jedem anderen Restaurant, das neu eröffnet wird – und das in der eigenen Wohnung!

Was mussten Sie umbauen?
Wir mussten zu allen privat genutzten Räumlichkeiten Brandschutztüren einbauen und Fluchtwege beschildern. Die Küche wurde mit einem Be- und Entlüftungssystem ausgestattet, dazu Sicherheitsgläser im Bereich der Betriebsstätte, eigene Zähler, Feuerlöscher und so weiter.

Wie viel haben Sie investiert?
Es war eine horrende Summe.

Haben Sie jemals gezweifelt?
Ich war nicht von meinem Weg abzubringen. Allerdings war mir der enorme Anrainerwiderstand, angefangen vom Bezirksvorsteher, den Anrainern und dem Mieter im eigenen Haus anfänglich nicht bewusst. Dann kamen die wildesten Gerüchte und sämtliche Anzeigen, die nur auf Missgunst und Neid basierten. Die Behörden hatten ihre Auflagen, waren aber durchwegs unterstützend und lösungsorientiert.

Warum kein normales Lokal?
Weil ich zuvor in der Pharmabranche war, sehr viel gereist bin und dadurch immer ein schlechtes Gewissen gegenüber meinem Mann und meiner Familie hatte. So konnte ich endlich Familie und Beruf unter einem Dach vereinen.

Wie lässt sich das vereinen?
Tja, manchmal geht es sehr gut und manchmal müssen die Kinder mit sechs und drei Jahren einfach selbstständig sein. Da bleibt manchmal keine Zeit fürs Waschen und Niederlegen. Das machen die beiden an hektischen Tagen schon ganz alleine. Dann gibt es wieder Tage, an denen ich ihnen die volle Aufmerksamkeit schenken kann. Mein Mann hilft nach seinem Arbeitstag (er ist Manager in der IT-Branche) im Service – das bringt ganz neue Erfahrungen in unser Eheleben.

Was bieten Sie Ihren Gästen?
Die Hofzeile 27 ist ein Konzept mit Großzügigkeit (200 m2 Restaurant mit Bar und Terrasse), das wohl nicht so häufig vorkommt. Die Gäste schätzen die private Atmosphäre, das gediegene Ambiente sowie die guten Speisen, den persönlichen Service und die Liebe zum Detail. Die spiegelt sich nicht nur beim Essen wider, sondern auch im gesamten Interieur.

Wird das Konzept ein Trend?
Der Trend ist bereits da. In vielen Metropolen hat er Einzug gehalten. Es ist die private Atmosphäre, die die Leute lieben, im Gegensatz zum „normalen“ Restaurant. Schließlich kommt man ja zu einem nach Hause. Das weckt zum einen Neugier und zum anderen bringt es Gemütlichkeit, auch wenn es bei uns eher elegant-gemütlich ist. In Österreich ist der Trend aufgrund der Auflagen – wenn man es als Restaurant machen will, so wie ich es aufgezogen habe – schwer umsetzbar.

Was bedeutet für Sie Erfolg?
Mein Motto lautet: „Mut steht am Anfang – Erfolg am Ende“.

Autorin: Carmen Kassekert

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