Naturjuwel Kärnten
Der Lebensraum Blumenwiese
Ob Insekten, Spinnen, Vögel, Reptilien oder Säugetiere - sie alle sind auf diese artenreichen Wiesen angewiesen, sei es als Lebensraum, Nahrungsgrundlage, Rückzugsort für die Fortpflanzung oder Aufzucht des Nachwuchses.
Artenreiche Blumenwiesen bereichern die Kulturlandschaft und bilden einen Lebensraum für viele Tiere.
Bunt und vielfältig
Charakteristisch für die Blumenwiese ist ein Artenreichtum, der durch traditionelle landwirtschaftliche Nutzung entsteht. Je nach Standortbedingungen bilden sich unterschiedliche Blumenwiesentypen aus: artenreiche Fettwiesen wie Gold- und Glatthaferwiesen oder klassische Magerwiesen. Charakteristische Vertreter von Blumenwiesen sind heimische Kräuter und Gräser wie Schafgarbe, Wiesen-Witwenblume, Wiesen-Salbei, Margerite, Großer Wiesenknopf, Wiesenglockenblume, Zittergras oder Wiesen-Rispengras. Je nach Bodenbeschaffenheit zeigt sich das Erscheinungsbild dieser heimischen Wiesen unterschiedlich bunt und vielfältig.
Wichtige Nahrungsgrundlage
Durch die Intensivierung der Landwirtschaft (häufige und frühe Mahd, Einsatz von Kunstdünger und chemischen Unkrautvernichtungsmitteln) wurden und werden Blumenwiesen stark verdrängt und der Verlust wertvoller Lebensräume für zahlreiche Tierarten schreitet voran. Neben dem dramatischen Insektensterben sind es auch Vogelarten wie Braunkehlchen, Feldlerche oder Rebhuhn, die aus dem Grünland verschwinden, weil sie ihre Nahrungsgrundlage verlieren. Zum Vergleich: Artenreiche Blumenwiesen, die maximal zweimal pro Jahr gemäht werden, können bis zu 80 verschiedene Pflanzenarten aufweisen, während intensiv genutzte Wiesen lediglich zehn bis 20 Gräser- und Kräuterarten beherbergen.
Gefördertes Projekt
Durch wichtige Initiativen wie das Projekt „Blumenwiesen Kärnten“, welches von der Arge NATURSCHUTZ umgesetzt wird (die Finanzierung erfolgt über die Abteilung 8, Unterabteilung Naturschutz, beim Amt der Kärntner Landesregierung), werden maßgebliche Schritte gesetzt, um diese besonderen Wiesen zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Durch eine Vor-Ort-Beratung erhalten Bewirtschafter Tipps zur zielgerechten Bewirtschaftung bzw. werden gemeinsam Maßnahmen gesetzt, um Blumenwiesen wiederherzustellen. Warum es mit der Anlage einer Blumenwiese nicht klappt, ist häufig darauf zurückzuführen, dass nicht heimisches oder einjähriges Saatgut verwendet wird, welches nicht winterhart ist.
Wertvolle Tipps
Klaus Krainer, ARGE Naturschutz: "Eine naturnahe Blumenwiese muss nicht jedes Jahr neu eingesägt werden, die besten Aussaatmonate sind April bis Mitte Mai oder Mitte August bis Mitte September. Die Blumenwiese muss ein- bis zweimal pro Jahr gemäht und das Mähgut aus der Fläche entfernt werden." Der Experte rät, einen sonnigen Standort mit nährstoffarmer Erde zu wählen und Düngung zu vermeiden.
Entgeltliche Einschaltung
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