„Schön wieder hier zu sein“
Reinhard Fendrich begeisterte am Wörthersee
Nach der Starnacht am Samstag gab Reinhard Fendrich auf dem Gelände in der Klagenfurter Ostbucht sein lange ersehntes Konzert vor ausverkauftem Haus - und die rund 6.000 Besucher wurden nicht enttäuscht, es war ein wahres Hit-Feuerwerk von einem Austropop-Star in Topform.
KLAGENFURT. Als die heimische Musik-Ikone um Punkt 20.00 Uhr die Bühne betrat, war die Stimmung bereits hervorragend. Fendrich bedankte sich fürs Kommen und freute sich ungemein, dass das Konzert nach der Corona-bedingten Verschiebung nun endlich stattfinden konnte. Spätestens beim dritten Song, „Vü schöner is des G‘fühl“, sangen hunderte Besucher lautstark mit und schwangen die Hüften.
Ukraine-Krieg mehrmals Thema
Fendrich zeigte sich aber auch nachdenklich, ging mehrmals auf den Krieg in der Ukraine ein. Insbesondere beim Song "Kein schöner Land" wirkte nicht nur er grübelnd, sondern auch das Publikum: Er besang die Freiheit, die einem irgendjemand aberkannt hätte und endete mit der Zeile: "Kein schöner Land in dieser Zeit. Und keine Heimat – nicht einmal ein Zuhaus."
Sehr aktuell: "Tango Korrupti"
Doch es überwog die gute Laune: Vor dem Song „Bussi, Bussi“ meinte er scherzhaft, dass die Kontaktbeschränkungen während der Pandemie die einzige Veränderung gewesen sei, der er sogar etwas abgewinnen könne. Bei „Tango Korrupti“ bemerkte er, dass dieses Lied mit Blick auf die österreichische Innenpolitik offenkundig nie aus der Mode komme und textete das Lied deshalb sogar leicht um.
Hit-Feuerwerk am Wörthersee
Die wenigen neuen Songs, die eingestreut wurden, begeisterten überraschenderweise beinahe ebenso, wie die alten Hits: Fendrich besang die „Schickeria“, machte bei „Frieda“ einen Ausflug zurück in die Pubertät und sprang schnell zurück in die „Midlife Crisis“. Mit „Es lebe der Sport“, „Blond“ und „Für immer a Wiener“ verließ Fendrich die Bühne, kehrte aber freilich für Zugaben wieder zurück.
Alle warteten auf die heimliche Hymne
Mit den Gassenhauern „Macho Macho“, „Oben ohne“, „Zweierbeziehung“ und schließlich „Strada del Sole“ heizte der Austropop-Star, dem die Stimmung sichtlich selbst gefiel, noch einmal richtig ein. Doch was wäre ein Fendrich-Konzert ohne der heimlichen österreichischen Nationalhymne!? Mit „I am from Austria“ begann er eine zweite Zugaben-Serie - die 6.000 Besucher sangen lautstark mit und schwenkten ihre Leuchtstäbe im Takt.
"Wenn die Welt in Trümmern liegt"
Nachdem Fendrich mit „Weus‘d a Herz hast wie a Bergwerk“ noch einmal jung und alt zum lautstarken Mitsingen animierte, beendete er das fulminante Konzert noch einmal nachdenklich mit dem fast unheimlich gut zur aktuellen Zeit passenden Song „Frieden“, in dem heißt: „Frieden ist die Hoffnung, die uns bleibt, ist der Wille, der uns treibt, wenn die Welt in Trümmern liegt.“
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