Auf dem Neuen Platz trifft der Zockel den Zaunstecken
Bauernsilvester - das bedeutet Spaß an alten, wiederbelebten bäuerlichen Bräuchen, die das Neue Jahr weissagen sollen. Auch in Klagenfurt gibt es eine solche Veranstaltung - am 30. Dezember.
NEUER PLATZ (vep). Schon einmal etwas vom Zockelwerfen gehört? Je nachdem, wo die Spitze hinzeigt, weiß man, ob man unter die Haube kommt. Und beim Zaunstecken-Zählen erfährt man auch noch gleich, wie der Zukünftige aussehen wird. Zwei von vielen alten, traditionellen bäuerlichen Neujahrs-Bräuchen in Kärnten, die am 30. Dezember ab 19.30 Uhr auf dem Neuen Platz in großem Stil wiederbelebt werden.
Vor drei Jahren entstand die Idee, auch in Klagenfurt wieder einen Bauernsilvester zu initiieren, im vergangenen Jahr hat er so richtig durch- und eingeschlagen, informiert Helmuth Micheler vom Tourismusverband Klagenfurt. Er bzw. der Verband hat dieses Brauchtum mit Unterstützung des Experten Wolfgang Lattacher vom Brauchtumsverband in der Landeshauptstadt wiederbelebt. Mit von der Partie ist auch "Feinspitz"-Unternehmer Seppi Eigensperger, der in der Ebenthaler Straße einen Genussladen der besonderen Art betreibt, die WOCHE berichtete.
Der "Feinspitz" betreut die Stationen
Eigensperger hat federführend an dem Abend die vielen Spielestationen im Blick: Er hat sich auch eigens für den Bauernsilvester in Klagenfurt gebaut. "Vergangenes Jahr war es sprichwörtlich ein Wahnsinn, die Leute waren so begeistert, diese alten Bräuche selbst zu erleben und auszuprobieren, am liebsten hätten sie uns gar nicht mehr zusperren lassen", schmunzelt der Unternehmer.
So gibt es zum Beispiel neben dem genannten Zockelwerfen und Zaunstecken-Zählen auch das Hütel-Lupfen. "Unter jedem alten Hut liegt ein Symbol, das zeigt, was im Neuen Jahr passieren wird", erklärt Micheler.
Ein Bauernorakel gibt es auch. Sprich: Eine Alt-Bäurin "wahrsagt" das Neue Jahr voraus.
"Der Nagelstock ist natürlich auch mit von der Partie, genauso wie ein Glücksschmied und eine mit passenden Utensilien bestückte Fotobox", ergänzt Micheler. Musik darf natürlich auch nicht fehlen, in Form von Matakustix und der Ebersteiner Kirchtagsmusi.
Das alte Brauchtum kommt gut an
Auch Micheler sagt: "Die Klagenfurter freuen sich sehr, wenn altes Brauchtum wiederbelebt wird, das haben wir schon 2017 bemerkt, da waren extrem viele Leute beim Bauernsilvester da. Heuer haben wir zusätzlich den Barbara- und Lucia-Brauch belebt, das ist auch sehr gut angekommen." Aber auch viele auswärtige Gäste schätzen den Bauernsilvester: "Vor allem die Italiener, sie kennen das. Wir bewerben ihn nun auch entsprechend, da es ein Anreiz sein kann, rund um Silvester noch eine Nacht zusätzlich hier zu verbringen."
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