Bücher 2017 aus Kärnten und von Kärntnerinnen und Kärntnern

Lojze Wieser: Der Geschmack Europas. Ein Journal mit Rezepten. Die ersten zehn Station | Foto: Wieser
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  • Lojze Wieser: Der Geschmack Europas. Ein Journal mit Rezepten. Die ersten zehn Station
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Bücher von Kärntner Verlagen

Wieser-Verlag
Der Wieser-Verlag feiert 2017 sein 30-Jahre-Jubiläum. Aus diesem Anlass präsentiert Verleger Lojze Wieser Auszüge aus 30 seiner Lieblingsprosawerke – samt Anmerkungen zum Autor, zur Autorin – und zwar aus knapp 1.000 lieferbaren Titeln aus dem Wieser-Katalog. Mit dem Band „Im dreißigsten Jahr. Meine Wegbegleiter“ möchte er zum Weiterlesen anregen (Wieser, März).
„Der Geschmack Europas“ ist der Titel einer hochwertigen TV-Reihe von und mit dem Verleger und Autor Wieser, in der er eben jenen aufspürt. „Der Geschmack Europas. Ein Journal mit Rezepten. Die ersten zehn Station“ ist das Buch zur Serie rund um Genuss und Kultur. Die Fotos stammen von Kameramann Heribert Senegacnik (Wieser, Ende Juni).
Der Gesamtkunstmensch Andreas Staudinger thematisiert in seinem neuen Roman „Paradiessucht“ die Kultur der „Achtundsechziger“. Er erzählt in Form einer fingierten Autobiografie das selbstbewusste Scheitern eines in den späten Sechzigerjahren entworfenen Lebenskonzepts, angelehnt an den 2010 verstorbenen Gesamtkunstwerker Aramis. (Wieser, März)

Verlag Drava

In „Adria Blues. Nimm das Leben, wie es kommt“ sieht die Schriftstellerin Friederun Pleterski ihre zweite Heimat auf der dalmatinischen Insel Olib mit neuen Augen. Eine überstandene Krebserkrankung und das Tagebuch jener Zeit sind der Auslöser für diese autobiographische Erzählung, die das Lebensmotto der Inselbewohner zum Schlüssel für Gelassenheit macht: „Take it easy“, sagt der Fischer zur Erzählerin und weist ihr damit den Weg ins neue Leben (Drava, Frühjahr).
„Die verlorenen Söhne“ ist der vierte in deutscher Übersetzung erscheinende Roman des vielfach ausgezeichneten Autors Murat Baltić, der seine Heimat Jugoslawien in Richtung Deutschland verließ, weil er als Spion verdächtigt wurde und sein Leben in Gefahr war. Vieles, was er als kritischer und oppositioneller Geist selbst erfahren und beobachtet hat, verarbeitet er in seinen Romanen (Drava, Frühjahr).
Die aus Bad Eisenkappel stammende Lyrikerin Cvetka Lipuš hat schon mehrere Preise und Auszeichnungen für ihre Gedichte in slowenischer Sprache erhalten. Behutsam übersetzt von Klaus Detlef Olof erscheint 2017 der Lyrikband „Was wir sind, wenn wir sind“ (Drava, Frühjahr).

Verlag Mohorjeva/Hermagoras

Die Geschichte der slowenischen Schirennfahrerin Tina Maze erzählt Kinder- und Jugendbuchautor Primož Suhodolčan nach: „Tina und die Bärenkraft“. Das Kinderbuch erzählt, wie sie als Kind zur Skifahrerin wurde, wie ihr der Bär und der Fuchs dabei geholfen haben, wie man Ängste besiegt, wie hart man arbeiten muss, um hoch gesteckte Ziele zu erreichen, wie wichtig dabei die Unterstützung der eigenen Familie ist, und, dass Freude und Glück nötig sind, um seine Ziele erreichen zu können. (Hermagoras, Jänner)
„Staatenlos“ ist der Titel der Novelle von Schriftstellerin und WOCHE-Kolumnistin Ilse Gerhardt. Es geht um die abenteuerliche Geschichte eines (staatenlosen) Mannes – Sohn einer italienischen Zwangsarbeiterin und eines französischen Kriegsgefangenen –, der durch die Kriegswirren in die Rolle eines Oberkellners in einem touristischen Betrieb am Klopeinersee geschlüpft war und sich Anerkennung und Respekt erarbeitete (Hermagoras, März).
Paar- und Familientherapeutin Renate Riedler-Singer macht schon allein mit dem Titel auf ihr Kochbuch neugierig: „Christlich auf’kocht und teuflisch eing’schenkt“. Die Autorin führt durch den christlichen Jahreslauf und die Stationen des Lebens, anhand einer Vielfalt an Rezepten und deren Ursprung sowie anhand kulturhistorischer Beiträge und Anekdoten über Heilige und Päpste und humorvollen kleinen Geschichten (Hermagoras, Mai).

Verlag Johannes Heyn, Meerauge

Schlicht „Fremdenzimmer“ ist der Titel des Buches mit Fotografien von Gerhard Maurer und einem Essay von Elisabeth Steiner. Im Dezember 2014 eröffnete die Journalistin Steiner in Weitensfeld im Gurktal das Flüchtlingsquartier „Bärenwirt“, ein Flüchtlingsquartier zwischen Begegnungs- und Transitraum. Fotograf Maurer hat sich das neue Leben dort angesehen und eine Zwischenwelt fotografiert, einen Ort, der das Zuhause einer Gastwirtsfamilie war und Zuflucht für Menschen auf der Suche nach einem neuen Zuhause ist (Verlag Johannes Heyn, März).
Miriam H. Auers zweiter Roman „Knochenfische“ ist ebenso phantastisch wie kriminalistisch angelegt, dazu zeitkritisch und poetisch. Die Schriftstellerin widmet ihn „allen, die geboren worden sind“: den Lebenden und Gestorbenen, den Verlorenen und den Suchenden, vor allem aber den sogenannten Sternenkindern und ihren Müttern (Edition Meerauge).
Außerdem erscheinen im Verlag Heyn ein veganes Kochbuch von Sissy und Stefanie Sonnleitner (zu Ostern) sowie eine Neuauflage des Kulturguides „Piran für alle Jahreszeiten“ von Christian Lehner (Mai).

Verlag Styria

„Genießen im Karst. Das Beste der italienisch-slowenischen Grenzregion“ – nicht mehr und nicht weniger verspricht Kulinarikjournalistin Elisabeth Tschernitz-Berger in ihrem neuen Genussreiseführer mit vielen Tipps, Übersichtskarten, Persönlichkeiten der Region, Hintergrundgeschichten und einigem mehr (Styria, Februar).
Die Faszination von dem Verfall preisgegebenen und vergessenen Plätze und Gebäuden in Kärnten, Friaul, Slowenien und Kroatien beschreiben Journalist Georg Lux und Fotograf Helmuth Weichselbraun in dem Buch „Verfallen und vergessen. Lost Places in der Alpen-Adria-Region“. (Styria, März).
50 Touren für jede Jahreszeit, für Wanderer, Spaziergeher, Radfahrer und Läufer haben die Journalistin Tatjana Gregoritsch und Fotograf Gustl Kreuzberger erwandert und im Wanderführer „Südkärnten Wanderungen“ in Bild und Text beschrieben. Das Jauntal ist das seenreichste Tal Kärntens und hat auch viel für Kultur- und Kunst-Interessierte sowie für Genießer zu entdecken (Styria, März).

kitab-Verlag

Das Leben des slowenischen Dichters Prežihov Voranc (Pseudonym für Lovro Kuhar; 1893-1950) gleicht einer Filmstory über den Aufstieg eines Keuschlersohnes zum führenden Epiker, Sozialpolitiker und Widerstandskämpfer. Der Unterkärntner Autor Josef Strutz gibt in seinem Buch „Prežihov Voranc - Lovro Kuhar: Leben und Werk. Eine literarische Biographie“ Einblick in das Leben des engagierten Literaten (kitab, Jänner).

Ritter-Verlag

Die Beschäftigung mit der historischen Thematik des Fastentuches prägt seit vielen Jahren die künstlerische Arbeit der Afritzer Künstlerin Lisa Huber. Mit ihrem Opus „Der 90. Psalm“ passt Huber das Fastentuch unseren modernen Bildwelten und Wahrnehmungsgewohnheiten an. Das Buch „Davids Harfe“ zeigt und beschreibt (in Beiträgen von u.a. MMKK-Direktorin Christine Wetzlinger-Grundnig“ die Arbeit der Künstlerin (Ritter Verlag, Jänner).
Der Lyrikband „Niemals keine Nachtmusik“ enthält thematisch höchst unterschiedliche, nach „innerer“ Notwendigkeit angelegte, teils in Prosa-Betrachtung mündende Gedichte des Schriftstellers und Literaturwissenschaftlers Felix Philipp Ingolds aus den letzten zehn Jahren sowie ein Hörstück für drei Stimmen auf CD (Ritter Verlag, Frühjahr).

Verlag SchriftStella

Der Villacher Autor und Kulturspektrum-Maria-Gail-Aktivist Heinz Zitta versammelt satirische Kurzgeschichten der vergangenen Jahre in seinem Band „Wohltemperiert vom Klavier zum Kavalier". Die Themen reichen von tatsächlich erlebten Ereignissen über Reiseerlebnisse und Grenzerfahrungen bis hin zu skurrilen Zukunftsszenarien, modernen Märchen, Ausflügen in die Quanten- und Astrophysik und einigem mehr (SchriftStella, März).
Der Villacher Autor Gerhard Benigni ist ein Mann der Extreme: Seinen Prosabänden „Fertigteilparkettboden. Im Niedrigenergiereihenhaus“ und „Der Usambaraveilchenstreichler auf dem Weg zum Südpol“ folgen Kurzerzählungen mit dem Minimal-Buchtitel „i“. Auf seine ganz eigene Literart begibt sich Benigni auf die Suche nach sich selbst. Wortspielerisch und mit viel Humor und Ironie schreibt er aber weniger über sich selbst, sondern vielmehr über seine Sicht der Welt (April, SchriftStella).
Die Wahl-Villacherin und Buch-Debütantin Maria Matheusch beschreibt in ihren Kurzgeschichten unter dem Sammeltitel „Neun plus eine gratis“ Beobachtungen und Geschehnisse ihrer neuen Heimat. Ihre Protagonisten könnten gleich um die Ecke wohnen und sehr leicht wiedererkennbar sein, aber auch nur der Fantasie der Autorin entsprungen und ihre Wiedererkennung bloße Täuschung (SchriftStella, September).

Diverse Kärntner Autoren

Josef Winklers Bücher „Winnetou, Abel und ich“ (2014) und „Die Realität so sagen, als ob sie trotzdem nicht wär“ (2011) sind in dem Band „Die Wutausbrüche der Engel“ vereint. Es geht um den frühen Kampf des Autors um Sprache und Bilder. (Suhrkamp, Jänner)

Peter Turrini schildert in seinem neuen Stück „Sieben Sekunden Ewigkeit. Ein Spiel“ nicht mehr und nicht weniger als sieben Sekunden Filmgeschichte und deren Folgen. Die Hollywood-Schönheit Hedy Lamar war in den 1930er-Jahren die erste Frau, die auf der Kino-Leinwand nackt zu sehen war – sieben Sekunden, die ein Menschenleben und die Filmgeschichte prägten (Haymon, Jänner).

Seiner Profession als Altphilologe spürt Alois Brandstetter nach: mit der Herausgabe des Romans „Tristant und Isalde“, und zwar „nach dem ältesten Druck aus Ausgsburg vom Jahre 1484, versehen mit den Lesarten des zweiten Augsburger Druckes aus dem Jahre 1498 und eines Wormser Druckes unbekannten Datums“ (Max Niemeyer Verlag, März).

Um Wahrheit und Wahn dreht sich der neue Roman von Alfred Goubran: „Herz. Eine Verfassung“. Der Theaterdisponent Muschg versucht, Licht in das Dunkel der Ursachen seines Aufenthaltes in der Psychiatrie zu bringen. Niemand vom Personal ist bereit, ihm Auskunft zu geben. Er sei eines Tages hier aufgewacht und alle hätten so getan, als sei er immer schon dagewesen ... (Braumüller, April).

Kriminelles und Historisches

Kriminell wird‘s 2017 in Kärnten zwar etwas ruhiger als zuletzt, aber Verbrechen werden dennoch ermittelt: Nach Andrea Nageles Adria-Krimi-Premiere „Grado im Regen“ im Vorjahr folgt am 23. März der zweite Thriller rund um Commissaria Maddalena Degrassi: In „Grado im Dunkeln“ ermittelt sie in einer Vergewaltigungsserie.
Im Oktober erscheint Nageles dritter Kärnten-Krimi mit Inspektor Simon Rosner: Eine junge Mutter hat Angst, ihr Kind auf der Säuglingsstation nicht wiederzuerkennen – und eines Tages liegt dort wirklich ein fremdes Kind … (beide Verlag emons).

Wilhelm Kuehs schickt nach den beiden Kriminalromanen „Der letzte Rock hat keine Taschen“ und „Wer zuletzt lacht“ den biographischen Roman „Dianas Liste“ auf die Reise. Diana Budisavljevi, geborene Obexer rettete tausende Kinder aus den Konzentrationslagern der kroatischen Ustaša. Doch heute ist sie fast vergessen. Die in Innsbruck geborene ging der Liebe wegen nach Kroatien und fand dort mitten im Grauen des Zweiten Weltkrieges ihre Bestimmung. Mit Mut, Beharrlichkeit und oft unter Lebensgefahr bewahrten Diana und ihre Helfer die Kinder vor dem sicheren Tod in den Lagern (Tyrolia, Februar).

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THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

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