Das Kriegsende am 8. Mai

Ein Brite zieht den Union Jack in Kärnten auf
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  • hochgeladen von Elisabeth Krug

Im April 1945 befanden sich in Kärnten die regulär in Kärnten stehende 438. Division unter General Ferdinand Noeldechen sowie starke Wehrmachts- und SS-Verbände, die sich aus Italien und Jugoslawien zurückgezogen hatten. Gauleiter Rainer wollte den Kampf in der sogenannten „Alpenfestung“ weiterführen, dazu kam es aber nicht mehr.

Demokratische Kräfte übernahmen die Macht legal
Am 1. Mai übergab Rainer das Amt des Regierungspräsidenten an Gauhauptmann Meinrad Natmeßnig. Dieser traf sich am 5. Mai im Landhaus mit Vertretern der Widerstandsbewegung und der Parteien aus der Ersten Republik. Man einigte sich auf die Bildung eines vorläufigen Vollzugsausschusses aus Sozialdemokraten und Christlichsozialen. Eine erste Vorsprache des Vollzugsausschusses bei Rainer blieb ergebnislos. Am 6. Mai bildeten die demokratischen Parteien eine provisorische Landesregierung, der Sozialdemokrat Hans Piesch wurde Landeshauptmann. Eine Abordnung unter Piesch begab sich noch am 6. Mai zu Rainer, der sich zu einem Rücktritt bereit erklärte. Am 7. Mai übergab er seine Geschäfte an Natmeßnig, der sie sogleich an die provisorische Landesregierung weitergab. Noch vor Eintreffen der alliierten Truppen waren in Kärnten die demokratischen Kräfte auf „legale“ Weise an die Macht gekommen. Als letzter Stützpunkt des NS-Regimes wurde die Gestapo-Zentrale in Klagenfurt von bewaffneten Widerstandskämpfern angegriffen, worauf die Gestapo-Leute flüchteten.

Am Vormittag rückten die Briten ein
Die Britische Armee hatte nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht an der italienischen Front am Nachmittag des 7. Mai die Kärntner Grenze erreicht und rückte am Vormittag des 8. Mai in Klagenfurt ein, nur wenige Stunden vor dem Eintreffen jugoslawischer Truppen. Die Briten stellten sogleich klar, dass sie einen Verbleib der jugoslawischen Truppen in Kärnten nicht dulden würden und demonstrierten dies u. a. mit dem Aufstellen von Kanonen auf dem Neuen Platz und vor dem Landhaus in Klagenfurt.
Nachdem diplomatischer Druck und militärische Drohgebärden erfolglos blieben, wurden die jugoslawischen Truppen am 16. Mai unter sowjetischen Befehl gestellt. Die Sowjets waren an einer Einhaltung der ausgehandelten Besatzungszonen interessiert und befahlen den Rückzug aus Kärnten, der in den folgenden Tagen erfolgte. In diesen Tagen nahmen die Jugoslawen im von ihnen besetzten Gebiet 263 Personen fest. Rund 100 wurden noch in Kärnten freigelassen, rund 90 kamen in Jugoslawien wieder frei. 96 Personen wurden getötet oder sind in Haft verstorben. Die meisten Verschleppungen fanden in Gebieten statt, in denen es davor besonders heftige Partisanenkämpfe gegeben hatte. Die genauen Motive konnten meist nicht eruiert werden.

Die schwere Zeit nach dem Kriegsende
Hans Piesch wurde am 24. Juli 1945 von der Britischen Besatzungsmacht als Landeshauptmann anerkannt und durch die Landtagswahlen am 25. November 1945 bestätigt. Er hatte dieses Amt aber nur wenig mehr als ein Jahr inne; da ihm seine NSDAP-Mitgliedschaft im Dritten Reich zum Vorwurf gemacht wurde, trat er im April 1947 zurück. Sein Nachfolger wurde Ferdinand Wedenig (SPÖ). Nach der Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrags 1955 zog die britische Besatzungsmacht bis Ende Oktober ab.

Harte Auseinandersetzungen um den Artikel 7 des Staatsvertrages
Die Umsetzung der im Artikel 7 des Staatsvertrags der slowenischen Minderheit zugesicherten Rechte sorgte in der zweiten Republik für harte politische Auseinandersetzungen, die sich am heftigsten im symbolisch stark aufgeladenen Ortstafelstreit äußern. So wurden im Jahr 1972 die zur Erfüllung von völker- und verfassungsrechtlichen Verpflichtungen aufgestellten zweisprachigen topographischen Aufschriften von slowenenfeindlichen Bevölkerungsteilen im Zuge des sogenannten Ortstafelsturms wieder entfernt. Die Topographieverordnung von 1977 legte den slowenischsprachigen Bevölkerungsanteil mit 25 % fest. Dieser Prozentsatz wurde im Jahr 2001 vom österreichischem Verfassungsgerichtshof als zu hoch und damit verfassungswidrig aufgehoben. Eine Lösung der Frage steht noch aus.
In Kärnten stellte von 1945 bis 1989 die SPÖ den Landeshauptmann.

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