Corona-Impfung
Die Impfmoral lässt vor Herbst deutlich nach

- Das Land Kärnten baut das Impfangebot ohne Voranmeldung mehr und mehr aus.
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KLAGENFURT/KÄRNTEN. Die Coronakrise sorgt für anständig Bewegung am Gesundheitssektor, keine Woche gleicht der anderen. So war noch zu Beginn des Impfens der Impfstoff Mangelware. Zurzeit ist genug Impfstoff vorhanden, doch es hapert an der Impfmoral. Die niedergelassene Ärztin Claudia Mayr-Wiltschnigg verabreicht seit Mai in ihrer Klagenfurter Praxis die Corona-Impfung, sie ist eine der 50 niedergelassenen Ärzte, die in ihrer Praxis den Corona-Impfstoff verabreichen. "Das Impfangebot wurde bis jetzt sehr gut angenommen, wir verabreichen jetzt in erster Linie den Menschen die zweite Impfung", sagt Mayr-Wiltschnigg. Dann folgt das "Aber". "Es gibt aber zurzeit relativ wenig Erst-Impfungen", so die Ärztin. Woran das liegt, kann sich die erfahrene Ärztin nicht erklären. Als zu impfen begonnen wurde, gab es viele Aufklärungsgespräche, gerade mit dem AstraZeneca-Impfstoff. Sie kann selbst nur mutmaßen: "Vielleicht haben nun alle eine Impfung, die eine haben wollten und das Impfen ohne Voranmeldung wird sicher auch gut angenommen." Mayr hat keine Warteliste mehr, Impftermine müssen jedoch schon vereinbart werden. Es gibt Wochen, in der die Ärztin keine Erst-Impfungen mehr hat, sondern nur noch Zweit-Impfungen. Als sie zu impfen begonnen hat, gab es Wartelisten. Was die Ärztin feststellt: "Die Patienten kommen alle zur zweiten Impfung". Dass es beim zweiten Stich zu Nachlässigkeit kommt, kann sie nicht feststellen. War vor ein paar Wochen noch der Impfstoff Mangelware, so ist nun ausreichend Impfstoff vorhanden. Insgesamt verabreichen in Kärnten 320 Impfärzte den Corona-Impfstoff. Sie hat seitens der Ärtzekammer und des Landes Kärnten noch keine weiteren Informationen bekommen, dass nur noch niedergelassene Ärzte das Impfen übernehmen sollen. Sie plädiert an die Menschen: "Es müssen Anreize geschaffen werden, dass mehr Erst-Impfungen wahrgenommen werden." Wurden früher hauptsächlich Risikopatienten geimpft, werden die Impf-Anwärter immer jünger.
Impfen wird mobiler
Das Impfangebot des Landes wird vorerst – zumindest in Klagenfurt und für geplante Impfaktionen auch in anderen Bezirksstädten – weiter bestehen bleiben. Ab der 32. Kalenderwoche – ab 9. August 2021 – wird das Impfzentrum in Klagenfurt nicht nur Impfungen nach Voranmeldung unter www.kaernten-impft.ktn.gv.at anbieten, sondern sind dort auch Impfungen ohne Voranmeldung möglich. Am 8. August 2021 hat es in der Sporthalle in Wolfsberg einen freien Impftag (Impfen ohne Voranmeldung) geben und am 14. August wird es dieses Angebot auch in Villach geben. Zudem sind ab dem 14. August 2021 mobile Impfteams immer samstags in Regionen unterwegs, in denen die Durchimpfungsrate vergleichsweise gering ist. Seitens der Bundesregierung ist es geplant, bundesweit Impfbusse zu den Sommerschulen zu entsenden. Kärnten möchte dies folgend lösen: In Kärnten gibt es 6 Standorte in 4 Bezirken mit Sommerschulen, die von über 12-Jährigen besucht werden. Das Land hat geplant, dorthin keine Impfbusse zu schicken; die Bildungsdirektion wird dazu zeitig Eltern der Kinder und Jugendlichen informieren, wo es Impfangebote in ihrem Bezirk gibt (Impfstraßen, niedergelassene Ärzte). Das Land Kärnten ist gerade dabei, einen detaillierten Plan aufzustellen.
Der „Grüne Pass“
Nächste Woche soll es Infos zur technischen Lösung für den grünen Pass geben, für all jene Personen, die genesen und einmal geimpft sind – sie sollen den grünen Pass erhalten, ohne eine zweite Impfdosis zu bekommen; das Land gibt dazu Ende nächster Woche Infos bekannt.
Zur Sache
Stand der Vollimmunisierten mit 9. August 2021: Klagenfurt: 54,2 Prozent, im Bezirk Klagenfurt ähnliche Werte: Spitzenreiter Maria Wörth mit 62,8 %, Zell: 45,7%. (Quelle Impfdaten: BMSGPK).


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