Tag der Pflege 2023

"Eine positive Einstellung zum Leben ist wichtig"

Pflegekräfte vor den Vorhang: Am heutigen „Internationalen Tag der Pflege“ wird weltweit der wertvolle Beitrag von Pflegekräften für die Gesellschaft gewürdigt. Auch in Klagenfurt sind Pflegekräfte gefragt wie nie zuvor.

KLAGENFURT. Die Menschen werden immer älter und die Generation der „Babyboomer“ kommt ins Pensionsalter. Der Bedarf an Pflegepersonal wird daher in den nächsten Jahren weiter stark zunehmen. Überlastung, Stress, schlechte Bezahlung – wegen der Arbeitsbedingungen galt der Pflegeberuf lange als wenig attraktiv. Die Pflegereform 2022 sollte dies ändern und die Rahmenbedingungen im Bereich der Pflege nachhaltig verbessern.

Krisensicherer Job

Getan hat sich in diesem einen Jahr noch nicht allzu viel, erzählt Susanne Bliem von der Caritas: „Es gibt derzeit in Kärnten einfach zu wenige Menschen, die eine Pflegeausbildung besuchen und abschließen. Der Personalmarkt ist leider erschöpft." Das führe dazu, dass auch in den Pflegewohnhäusern der Caritas Kärnten zum Nachteil von pflegebedürftigen Menschen und ihren Familien Pflegebetten unbelegt bleiben. "Die Caritas ist stets auf der Suche nach Pflegekräften, die mit ihren Kollegen gemeinsam daran arbeiten, dass auch in Zukunft Menschen in Würde altern können und dabei bestens gepflegt werden. Vor allem in Zeiten wie diesen sehen wir, wie notwendig und wichtig, aber auch wie krisensicher der Pflegeberuf ist", betont Bliem.

Liebe zum Menschen

Rund 450 Pflegekräfte sind derzeit bei der Caritas Kärnten in der mobilen und in der stationären Pflege beschäftigt. Eine davon ist Veronika Kulmesch. Nach 25 Jahren in der Lohnverrechnung und Buchhaltung wagte sie eine berufliche Veränderung und absolvierte die Ausbildung zur Pflegeassistentin. Seit sieben Jahren ist die 60-Jährige im „Haus Martha“ tätig. Bereut hat sie ihre Entscheidung nie: „Durch abwechslungsreiche Arbeitstage kommt keine Langeweile und Monotonie auf. Ich mag die Wochenenddienste, da sie vom Ablauf her etwas ruhiger sind und die Besuche von Angehörigen den Alltag etwas auflockern.“ Eigenschaften wie die Liebe zum Menschen und Stressresistenz sind Voraussetzungen, um im Pflegeberuf bestehen zu können, „aber auch Toleranz, Geduld, Freude und eine positive Einstellung zum Leben sind sehr wichtig in diesem Berufsfeld.“

Freude am Helfen

Seit 20 Jahren arbeitet Alma Begic in der Pflege. Seit Jänner ist die Pflegeassistentin im „Haus Franziskus“ tätig. Die 43-Jährige ist überzeugt davon, dass nicht sie den Beruf, sondern der Beruf sie gewählt hat: „Altruistische Motive und die Freude am Helfen zeichnen mich aus. Denn Empathie ist wohl die wichtigste Voraussetzung für den Pflegeberuf.“ Es ist ein Beruf, der viel Einfühlungsvermögen, Mitgefühl und Hingabe erfordert. „Es ist etwas Besonderes, wenn man einen Bewohner unterstützt, für ihn oder sie da ist und sofort mit Dankbarkeit belohnt wird. Wenn man zusätzlich noch das Gefühl hat, in einem guten Team zu sein, fühlt es sich wie ein zweites Zuhause an.“