Alte Ansichten
Für 100 Schilling ging es via Flugzug von See zu See

- In der Klagenfurter Ostbucht hob der "Militärhydroplan" zu seinen Einsätzen am See ab.
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Völlig abgehoben ging es anno dazumal am Wörthersee zu: Von Kriegsflugzeugen, See-Taxis und einem "VIP-Flieger" aus der Nazizeit.
KLAGENFURT. Wasserflugzeuge am Wörthersee sind heutzutage höchstens für Rettungseinsatzübungen mit einer Sondergenehmigung erlaubt. "Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die Fliegerei noch neu und abenteuerlich war, war das anders. Bereits 1907 erprobte die k. u. k. Kriegsmarine am Wörthersee einen sogenannten ,Militärhydroplanʻ", weiß Klagenfurt-Experte Johannes Lebtisch. Dieser Doppeldecker diente zur Beobachtung des Feindes. Militärhydroplan konnte am Wasser starten und auch wieder landen. Was als Test begann, wurde 1914 brutale Realität. "Die von der Firma Lohner in Wien gebauten Pfeilflieger wurden im 1. Weltkrieg eingesetzt", so Lebitsch.

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See-Hopping zum Spartarif
Was in der Zwischenkriegszeit angeboten wurde, wird jeden Touristiker in Erstauen versetzen. "In der Zwischenkriegszeit gab es auf den Kärntner Seen mit "Nelly" ein Wasserflugzeug, das sogar einen fahrplanmäßigen Verkehr zwischen dem Wörther-, Ossiacher- und Millstättersee anbot. Ein Flug kostete damals unglaubliche 100 Schilling", sagt der Alte-Ansichten-Experte. Das Wasserflugzeug hatte seine Station in der Nähe von Töschling, großteils wurde von Pörtschach aus geflogen, aber von allen erreichbaren Landungsstegen am See war Nelly anzutreffen.

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Der VIP-Flieger aus der Nazizeit
1938 hob ein wesentlich komfortableres Flugzeug vom Wörthersee ab: Die Junkerks-Maschine namens "Bremen" beförderte mit Ausstattungsmerkmalen wie einer geschlossenen Passagierkabine ihre betuchten Gäste. Der Ausbruch des 2. Weltkrieges führte jedoch zum jähen Ende des "VIP-Flugzeugs". Heutzutage ist ein Wasserflugverkehr am Wörthersee aufgrund der vielen Schwimmer und Boote nicht mehr denkbar.





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